HBW-Trainer Jens Bürkle (Mitte) und seine Mannschaft bereiten sich derzeit auf die Rest-Saison ab Februar vor. Foto: Kara

Handball: HBW Balingen-Weilstetten bereitet sich auf die Rest-Saison in der Handball-Bundesliga vor. Trio wieder an Bord.

Derzeit ruht der Ball in der Liqui Moly Handball-Bundesliga, denn ab dem morgigen Mittwoch startet die 27. Handball-Weltmeisterschaft, die vom 13. bis 31. Januar in Ägypten ausgetragen wird.

Für die Handballer des HBW Balingen-Weilstetten spielt das keine Rolle; die "Gallier" bereiten sich seit gestern Abend auf die Rest-Saison vor, die Anfang Februar fortgesetzt wird.

Im bisherigen Rundenverlauf haben die Schwaben so einige Höhen und Tiefen erlebt. Nach sechs Niederlagen zum Saisonauftakt gelangen dem HBW drei Siege und ein Unentschieden, ehe es in den letzten drei Spielen im Dezember drei Niederlagen setzte. Mit aktuell 7:23 Punkten nimmt Balingen-Weilstetten als 17. der Tabelle derzeit einen Abstiegsplatz ein.

"Unsere bisherige Saison lässt sich in drei Phasen einteilen", sagt HBW-Trainer Jens Bürkle. "In der ersten Phase haben wir zwar gut Handball gespielt, aber keine Ergebnisse erzielt; danach haben wir gut gespielt und auch die Ergebnisse geholt, und in der dritten Phase hatten wir einige Leistungseinbrüche – so ehrlich muss man sein – auch wenn das letzte Spiel bei der HSG Nordhorn Lingen, das wir mit 27:29 verloren haben, bei einem anderen Ergebnis vieles in ein gutes Licht gerückt hätte. Das ist zwar ärgerlich, aber auch kein Grund, in Panik zu geraten."

"Wir werden in den nächsten Wochen schon noch einmal ein paar Dinge grundlagenorientiert trainieren", kündigt der Sportwissenschaftler an. "Wir wollen an unserem Gegenstoßspiel täglich arbeiten. Abwehr plus Gegenstoß waren schon die beiden Hauptbaustellen. Wenn wir es schaffen, gut Abwehr zu spielen, schaffen wir es zu Kontern. Gelingt uns das nicht, tun wir uns wirklich schwer. Das haben schon einige Spiele gezeigt. Wir müssen zusehen, dass wir Tempo in unser Spiel bekommen. Und das geht nur über Abpraller, Abwehr, Gegenstoß." Zugut kommen dürfte Bürkle dabei, dass er fast seinen kompletten Kader zur Verfügung hat. Zwar fehlt Linksaußen Oddur Gretarsson, der mit Island an der WM teilnimmt; dafür kehrt. "Vladan Lipovina hatte bis Montag noch einen Lehrgang mit der Nationalmannschaft Montenegros. Er bekommt jetzt eine kleine Pause und wird dann nächste Woche wieder zu uns stoßen", sagt Bürkle. In den Kader zurück kehren auch James Scott Junior, der seine langwierige Sprunggelenksverletzung ebenso überwunden hat wie auch Fabian Wiederstein (Bruch des Kehlkopfes) und Rene Zobel (muskuläre Probleme). "Manni Niemeyer hat nach seinem Fußbruch im August immer noch etwas Probleme; da testen wir gerade, welche Prozederes vonnöten sind."

Für den HBW-Trainer und sein Team gilt es nun, sich das nötige Rüstzeug für den Kampf um den Klassenerhalt zu holen; schließlich stehen noch 23 Spiele bis zum Saisonende an. "Es gab einige Mannschaften aus der hinteren Tabellenregion, die mehrere Spiele gegen gute Mannschaften gezogen haben", weiß Bürkle um die Situation im Abstiegskampf. "Aber wir sind schon auch in der Lage, gut Handball zu spielen. Das haben wir leider in den Spielen gegen die direkten Konkurrenten nicht geschafft, solche Hochtage zu kriegen. Deshalb legen wir schon den Fokus darauf, dass wir in diesen Spielen auch da sein werden und punkten. Wir müssen es schaffen, in den entscheidenden Momenten da zu sein. Daran werden wir auch im Training arbeiten", kündigt der 40-Jährige an, der mit seinem Team im Rahmen der Vorbereitung ein Testspiel gegen den Zweitligisten SG BBM Bietigheim am 23. Januar unter Ausschluss der Öffentlichkeit bestreiten wird.

Dies wir auch vonnöten sein, stehen doch zum Start der Rest-Runde gleich einige richtungsweisende Partien mit dem Auswärtsspiel beim Tabellen-15. GWD Minden, der Heimbegegnung gegen Schlusslicht HSC 2000 Coburg sowie beim Bergischen HC und gegen den TBV Lemgo Lippe an. "Wir müssen schauen, dass wir einen guten Start hinlegen und in diesen Spielen mehr Punkte ziehen. Das würde uns helfen, gut aus dieser Winterpause heraus zu kommen. Und dann wird die Welt für uns viel besser aussehen", ist sich Bürkle der Wichtigkeit eines guten Starts bewusst.

Wann es genau wieder losgeht mit der Bundesliga – terminiert ist der Start für den 6. und 7. Februar – lässt sich aber noch nicht genau sagen, denn das ist abhängig vom Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft in Ägypten. Sollte Deutschland das Halbfinale oder das Endspiel erreichen ist, auch aufgrund der Coronavirus-bedingten Quarantäneregelungen eine Verschiebung des Starts möglich. Doch egal wann es losgeht; Bürkle und sein Team wollen die Zeit bis dahin, gut nutzen. "Wir wollen den Fokus richten auf das breite Portfolio, das wir haben, und dabei geht es vor allem um Präzision und Konsequenz. Wenn uns das gelingt, sind wir gut aufgestellt für die Rest-Saison", so Bürkle.