Das neue Wohnquartier Oberer Brühl auf dem Gelände des früheren Kasernen-Areals Mangin ist mit dem Spatenstich von OB Jürgen Roth, Ministerin Nicole Razavi sowie Vertretern von Gemeinderat, Politik und Verwaltung ganz offiziell auf den Weg gebracht.
Ein innovatives Wohnquartier entstehe nach Rückbau und Altlastensanierung, fasste OB Jürgen Roth zusammen.
In Zahlen: 14 Gebäude mit 70 000 Kubikmeter umbautem Raum, 17 000 Tonnen Betonrecycling-Teile, 2500 Kubikmeter Bodenbewegung und 3000 Kubikmeter abgetragenem kontaminierten Boden.
Bewegte Geschichte
Die bewegte Geschichte des Geländes in den vergangenen 150 Jahren blieb nicht unerwähnt. Die Geschichtsträchtigkeit werde sichtbar bleiben, so Roth. Vom ersten Tag seiner Amtszeit an beschäftige ihn das Projekt.
Drei Interessenten
680 Wohnungen entstehen, davon 90 Prozent Mietwohnungen, davon wiederum 30 Prozent gefördert. Ein Kindergarten mit zwölf Gruppen ist geplant, es wird eine Fahrradstraße in die Innenstadt geben und große Teile der Stadtverwaltung werden in den sanierten historischen Gebäuden zusammengefasst. Aber auch elf Quadratmeter Grünflächen und ein Musterquartier an Klimaneutralität mit Geothermie und Photovoltaik sind angedacht. Es fehle nur noch ein Investor, so Roth abschließend.
Wie später im Gespräch mit OB Jürgen Roth und Bürgermeister Detlev Bührer zu erfahren war, gibt es drei Interessenten. Die Prüfungen sind im Gange. Man geht davon aus, dass im Laufe des Sommers feststeht, wer von ihnen in die nächste Phase mitgeht.
Zeichen der Zeit erkannt
Mit der Planung eines solchen „urbanen Stadtquartiers“, mit auch gefördertem Wohnen, öffentlicher Verwaltung und öffentlichen Erholungsräumen, habe die Stadt die Zeichen der Zeit erkannt, erklärte die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, Nicole Razavi. Sie erinnerte daran, dass in den 50 Jahren, in denen es in Baden-Württemberg Städtebauförderung gibt, die Stadt VS eine sehr gute Kundin sei. 14 Gebiete, von denen noch drei im Werden sind, wurden mit 49 Millionen Euro unterstützt.
2,9 Millionen Euro
Lebendige Städte und Ortskerne seien das Herz der Kommunen. Es müssten sprichwörtlich nicht nur die Kirche im Dorf oder der Stadt bleiben, sondern auch die Menschen. Jeder Fördereuro sei wichtig, das seien Steuergelder, zu denen alle beigetragen haben. Symbolisch überreichte sie einen Scheck mit 2,9 Millionen Euro Städtebauförderung, die sich aufteilt mit 1,3 Millionen für das Gebiet Oberer Brühl und 1,6 Millionen für die derzeitigen Projekte in Schwenningen. Sie hofft, dass es sich mit dem Baustart alles so entwickelt, wie man es wünscht.