Die Deutsche Bahn nimmt zum Fahrplanwechsel das neue elektronisches Stellwerk in Horb mit Anschluss nach Eyach in Betrieb. Zwischen Horb und Eyach fahren ab 15. Dezember wieder Züge. Der stabilere Zugbetrieb soll mehr Verlässlichkeit garantieren.
„Gute Nachrichten für alle Fahrgäste auf der Gäubahn zwischen Stuttgart und Singen“ – die Deutsche Bahn (DB) schlägt in ihrer Pressemitteilung fast schon euphorische Töne an. Die Deutsche Bahn (DB) nimmt zum Fahrplanwechsel am Sonntag, 15. Dezember, das neue Elektronische Stellwerk (ESTW) in Horb mit Anschluss nach Eyach in Betrieb.
Die DB verspricht: „Mithilfe der modernen Technik sind Züge auf der Gäubahn ab jetzt pünktlicher und verlässlicher unterwegs.“ Zu mehr Kapazität und Flexibilität auf der Strecke trage auch der Ausbau des rund sechs Kilometer langen Streckenabschnitts zwischen Horb und Neckarhausen bei: „Durch ein zweites Gleis bestehen dort seit der Inbetriebnahme Ende Oktober bessere Kreuzungs- und Überholmöglichkeiten.“
DB will störanfällige Komponenten kontinuierlich austauschen
Ganz im Sinne des DB-Sanierungsprogramms „S3“ werde so der Zugbetrieb auf der Gäubahn stabilisiert. Mit dem auf drei Jahre angelegten Konzernprogramm will die DB die Leistungsfähigkeit der Schiene wiederherstellen, das Kundenerlebnis deutlich verbessern und die finanzielle Tragfähigkeit der DB absichern, so die selbst beschriebenen Ziele der DB. „Dazu gehört auch, störanfällige Komponenten wie alte Stellwerke kontinuierlich auszutauschen. Ziel ist, die infrastrukturbedingten Störungen innerhalb der nächsten drei Jahre um ein Fünftel zu reduzieren.“
Altes Stellwerk der DB stammte aus dem Jahr 1927
Für die Gesamtinbetriebnahme wurden in den letzten Wochen Restarbeiten im Bahnhof Horb sowie auf der Bahnstrecke zwischen Horb und Eyach durchgeführt. Dort fahren ab Sonntagfrüh wieder Züge statt Busse. Zuvor hatten die Fahrgäste einige Einschränkungen in Kauf nehmen müssen.
Die Erneuerung des Stellwerks in Horb war dringend notwendig. Denn zuvor war die Stellwerk-Technik veraltet. Ob die veraltete Technik auch damals mitursächlich für einen gerade noch glimpflich ausgehenden Zugunfall in Horb war, blieb unklar.
Insgesamt wurden rund 70 Millionen Euro investiert. Die alte Technik stammte noch aus dem Jahr 1927.