Das erste Schliengener Repair-Café war ein Erfolg: Es kamen nicht nur gleich zum Start einige Interessierte, sondern bei vielen glückte die Reparatur auch direkt.
„Wegwerfen? Nö!“ – kurz und bündig verkündet das Logo des jungen Vereins „Repair Cafe Schliengen“, worum es geht: Repair-Cafés sind ehrenamtliche Treffen, bei denen die Teilnehmer alleine oder gemeinsam mit anderen ihre kaputten Dinge reparieren.
Zur Premiere am Samstag in der Schliengener Hebelschule zog Vereinsmitglied Andrea Penselin die Bilanz: „Alle aktiven Vereinsmitglieder aus den Bereichen Organisation, Reparatur und Café haben ein sehr positives Fazit gezogen. Wir sind erfreut, wie gut das Angebot schon am ersten Tag angenommen wurde.“
Durch kleinere Eingriffe, mit passendem Werkzeug und auch elektrotechnischem Sachverstand habe rund der Hälfte der Besucher direkt geholfen werden können. Für ein Viertel der Besucher sei der Abschluss der Reparatur auf den nächsten Termin vertagt worden, bis dahin würden die notwendigen Ersatzteile organisiert. „Die restlichen Objekte konnten mit unseren Mitteln nicht repariert werden“, teilte Penselin mit.
Besucher bringen 14 Gegenstände zur Reparatur
Das lag teils auch daran, dass Kleinteile fehlten, so wie bei der Kaffeekanne aus Zinn, die eine Dame mitbrachte. Das Scharnier für den Kannendeckel war kaputt, ein kleines abgebrochenes Scharnierteil fehlte. Wo dieses noch sein könnte – das ist ein weites Feld. Anderen konnte auf Anhieb geholfen werden, so wie der Seniorin mit der Nähmaschine: „Ich krieg de’ Deckel nümmi drab.“
Insgesamt brachten die Besucher 14 Kleingeräte und Gebrauchsgegenstände mit. Hierfür stellte die Gemeinde Schliengen zwei Technikräume in der Hebelschule zur Verfügung. Dort gab es unter anderem Werkbänke und jede Menge Steckdosen. Werkzeuge hatte das Helferteam selber mit gebracht.
Auf die beiden Räume verteilten sich sieben ehrenamtliche Reparatur-Spezialisten, darunter auch ein Fachmann für Verklebungen. Zu den Fachbereichen „Fahrradreparaturen und Checks“, „PC, Laptops, Hard- und Software“, „Elektrogeräte Haushalt und Küche“, „Holzreparaturen und Kleinmöbel“ und „Textilien“ kam ein Tisch mit selbstgebackenen Kuchen, Kaffeemaschine und „Spenden-Säuli“.
Kaputtes Mahlwerk der Kaffeemaschine repariert
Vier Besucher standen bereits zur Eröffnung vor der Tür. Eineinhalb Stunden später waren zehn Besucher da, darunter Bürgermeister Christian Renkert und seine Ehefrau Ute. Sie nutzten die Zeit vor der Eröffnung des „MaLaPro“, um sich ein Bild des Repair-Cafés zu machen. Zudem hatten sie eine Kaffeemaschine mit gebracht: „Das Mahlwerk ist futsch.“ Auch ihnen wurde geholfen.
Sophia Thielking vom ILE-Regionalmanagement reiste aus Freiburg an. Über ILE (Integrierte Ländliche Entwicklung) seien etwa Werkzeugkoffer und Kaffeemaschine gefördert worden und man habe man beim Stellen des Förderantrags Unterstützung geleistet, erzählte sie. Mit Laurent Truquin, Vorsitzender des 2019 gegründeten Repair-Cafévereins aus Neuf-Brisach, kam Besuch von jenseits des Rheins. „Wir wandern mit unserem Repair-Café regelmäßig von Gemeinde zu Gemeinde“, erzählte er.
Reger und geselliger Austausch
„Wer nichts zu reparieren hat, nimmt sich eine Tasse Kaffee oder Tee oder hilft jemand anderem bei der Reparatur“, steht auf der Internetseite des Schliengener Vereins. Beides geschah an diesem Samstag, und so gab es einen regen und geselligen Austausch an den Werkbänken und bei Kaffee und Kuchen.
Termin
Das nächste Repair-Café
findet am Samstag, 22.November, von 10 bis 13 Uhr in den Technikräumen der Hebelschule Schliengen statt.
Weitere Infos:
www.repaircafeschliengen.de