Zum ersten Mal war der Neujahrsempfang öffentlich. Dies nutzten zahlreiche Menschen – darunter auch Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kirche. Foto: Lehmann

Zum ersten Mal war der Schwanauer Neujahrsempfang nicht nur für geladene Gäste, die Einladung des Bürgermeisters Marco Gutmann galt allen. Neben dem üblichen Rück- und Ausblick gab es Diskussionsrunden mit Ortsvorstehern und Landrat.

In neuem Konzept wurde zum Neujahrsempfang der Gemeinde Schwanau eingeladen: Erstmals öffentlich für alle Bürger. „Wie Sie mich in den vergangenen zweieinhalb Jahren kennenlernen durften, ist Ihnen sicherlich aufgefallen, dass mir Offenheit, Ehrlichkeit, Kommunikation und vor allem die Gemeinschaft am Herzen liegt“, betonte Bürgermeister Marco Gutmann eingangs. Denn so sei die Möglichkeit gegeben, dass all jene am Empfang teilnehmen, die Schwanau lebendig machten und dazu beitragen, dass sich die Gemeinde positiv entwickle.

 

Neu war auch, dass der Bürgermeister nicht nur einen Rück- und Ausblick gab, sondern es darüber hinaus auch Diskussionsrunden gab. In diesem Jahr kamen der neue Landrat Thorsten Erny und in einer zweiten Runde die vier Ortsvorsteher zu Wort. Auch gab es mit Uwe Baumann erstmals einen professionellen Moderator auf der Bühne und mit Michelle Mahn aus Achern eine professionelle Sängerin, die den Abend umrahmte.

Gutmann ging in seinem Rückblick auf Kindergärten, Schulen und Familien sowie auf die Wohn- und Gewerbeflächen ein. So wurden im vergangenen Jahr 22 altersgemischte Kindergartenplätze im temporären Kindergarten in Wittenweier geschaffen. „Wir investieren jedes Jahr Millionen in unsere Kinder und unsere Zukunft“, hielt Gutmann fest. So könne nun jedem Kind ab einem Jahr ein Kindergartenplatz zur Verfügung gestellt werden. Auch wurde in die Schulen investiert und die Leistungsfähigkeit der digitalen Bildungsinfrastruktur gestärkt.

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Die Weiterentwicklung wurde mit Wohn- und Gewerbeflächen beleuchtet: Mit dem Landessanierungsprogramm „Ortsmitte Nonnenweier“ wurden verschiedene Projekte angegangen und die Gemeinde verfügt über ein Fördervolumen von vier Millionen Euro. Die vierte Änderung des Bebauungsplans Gewerbegebiet Allmannsweier ermöglichte die Erweiterung der Firma Herrenknecht. Zusätzlicher Wohnraum wurde geschaffen und Bebauungspläne auf den Weg gebracht.

Dieses Jahr hat Schwanau auch einige Projekte auf der Agenda, trotz knappen Haushaltsplans. „Die aktuelle Finanzlage eröffnet kaum Spielräume“, so Gutmann, der einen kritischen Blick auf wachsende Aufgaben der Kommunen richtete. Unermüdlich hätten sich Vereine, Unternehmen, Verwaltung, Schulen, Kindergärten und Kirchen den aktuellen Herausforderungen gestellt. Die Gemeinde trotze mit 7332 Einwohnern dem demografischen Wandel. Positiv sei, dass Neubürger schnell integriert und im gesellschaftlichen Leben aufgenommen werden.

Zukünftig müssten vor allem Infrastrukturmaßnahmen in Augenschein genommen werden, damit Schwanau attraktiv bleibe. Exemplarisch nannte der Bürgermeister die Bildung, die medizinische Versorgung und die Nahverkehrsangebote. Die Gemeinde müsse digitaler werden, um mit der Zeit zu gehen. Doch auch Bürgerfreundlichkeit stehe an oberster Stelle und das Bürgerbüro werde umgestaltet. Die Sicherheit im Blick, werde der Feuerwehrbedarfsplan umgesetzt und ein Mehrzweckboot, ein Gerätewagen-Transport sowie ein Mannschaftstransportwagen beschafft. Für die Aufnahme von Flüchtlingen müsse in eine soziale Immobilie investiert werden. Auch müsse für den Neubau einer Grundschule Grunderwerb stattfinden.

Der neue Foto: Lehmann

In einem Video mit Zeitungsausschnitten und Fotos verschiedener Veranstaltungen und Ereignisse ließ man das Jahr in Bildern Revue passieren. Als Novum bei den Schwanauer Neujahrsempfängen wurde zur Diskussionsrunde aufgerufen. Der neue Landrat Thorsten Erny erzählte im Interview mit Baumann von sechseinhalb Monaten als Landrat. Auch der Landkreis habe mit einem knappen Haushalt zu kämpfen. Dennoch habe sich in den vergangenen Monaten einiges getan. So sei es Erny ein Herzensanliegen, die Ortenau voranzubringen.

Bei der Diskussionsrunde mit den Ortsvorstehern wurden Höhepunkte und Schwerpunkte der Ortsteile thematisiert. Alle Ortsteile zeichne das gute Miteinander der Räte aus und dass Projekte gut laufen. So sei laut Dagmar Frenk das Amt ein Wählerauftrag, den sie gerne annehme. Für Michael Krenkel sei das gute Miteinander und die Abwicklung der Projekte essenziell. Ebenso für Patrick Fertig, der die Teamarbeit lobte. „Ich bin in der Politik tätig, aber kein Politiker“, stellte Hartmut Läßle fest, der nicht zum Amt gerannt sei, aber das Amt zu ihm. Was „4 sind Schwanau“ ausmacht, wollte Baumann wissen. Der Zusammenhalt (Krenkel), das gesellschaftliche Miteinander, das der Kitt von Schwanau sei (Fertig), das Zusammenwachsen der Ortsteile (Läßle) aber auch die Lage und das bürgerschaftliche Engagement (Frenk).

Austausch

Nach dem zweistündigen Programm wurde zum Stehempfang und Austausch eingeladen, die weitere musikalische Umrahmung übernahm Sängerin Michelle Mahn.