Die Verbindung zwischen Baiersbronn und Nogent-le-Rotrou hat ein neues Kapitel aufgeschlagen: Michael Ruf, Bürgermeister von Baiersbronn, reiste mit einer Delegation nach Frankreich, um seinen Amtskollegen Jérémie Crabbe persönlich kennenzulernen.
Das Treffen war zugleich Auftakt für die weiteren Planungen zur kommenden Gartenschau 2025 in Freudenstadt und Baiersbronn – und ein wichtiges Signal für die lebendige Partnerschaft der beiden Kommunen, heißt es in einer Mitteilung der Gemeindeverwaltung.
„Der persönliche Austausch ist durch nichts zu ersetzen“, betonte Bürgermeister Michal Ruf. „Gerade in Zeiten wachsender Herausforderungen für Europa sind die direkten Beziehungen zwischen unseren Gemeinden wichtiger denn je.“
Sein französischer Kollege Jérémie Crabbe, der das Bürgermeisteramt in Nogent-le-Rotrou erst vor Kurzem übernommen hat, zeigte sich laut der Mitteilung erfreut über den Besuch: „Ich sehe es als große Chance, unsere Zusammenarbeit weiter zu intensivieren und neue Akzente zu setzen.“
Enge Beziehungen
Obwohl die Gartenschau ein regionales Projekt von Freudenstadt und Baiersbronn ist, wird mit dem „Freundschaftsgarten“ ein Zeichen für die vielfältigen Städtepartnerschaften der beiden Kommunen gesetzt. Neben der langjährigen Verbindung zwischen Baiersbronn und Nogent-le-Rotrou pflegt auch Freudenstadt enge Beziehungen zu seinen Partnerstädten – unter anderem Courbevoie. „Es ist ein starkes Symbol für die Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene“, so Ruf. Die offizielle Einweihung der Gärten ist für 7. Juni geplant.
Ein besonders nachdenklicher Moment des Besuchs galt dem Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren. „Unsere Städtepartnerschaft ist aus der Erkenntnis gewachsen, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist“, sagte Ruf. „Gerade in Zeiten, in denen neue Kriege Europa erschüttern, ist es unsere Aufgabe, die Lehren der Vergangenheit wachzuhalten.“ Auch Crabbe unterstrich die Bedeutung dieser historischen Dimension: „Die Geschichte verpflichtet uns, Brücken zu bauen – zwischen Generationen, Nationen und Menschen.“
Einblick in regionale Kultur
Das zweitägige Programm bot auch Einblicke in die regionale Kultur und Landwirtschaft der Perche. Auf dem Besuchsplan standen eine traditionelle Cidre-Produktion sowie ein Hof, der sich der Zucht der in der Region beheimateten Percheron-Pferde widmet. Diese robuste Pferderasse ist ein Symbol lokaler Identität.
Für beide Seiten war das Treffen ein gelungener Auftakt für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe, so die Gemeinde. Als Zeichen der Freundschaft überreichte Ruf seinem französischen Amtskollegen ein „Baiersbronner Beziehungskistle“ – gefüllt mit zwei Flaschen Wein und Honig aus dem Schwarzwald.
„Freundschaften entstehen durch Begegnungen“, brachte es Michael Ruf zum Abschluss auf den Punkt. Und genau dafür biete die Städtepartnerschaft zwischen Baiersbronn und Nogent-le-Rotrou auch nach Jahrzehnten noch immer den besten Rahmen, heißt es in der Mitteilung der Gemeinde abschließend.