Das Franziskanermuseum in Villingen präsentiert ein digitales Grabhügelmodell zu den Bestattungen im Magdalenenberg.
Mit der Einweihung eines digitalen Grabhügelmodells im Franziskanermuseum unterstreichen der Vertreter des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Andreas Schüle, und Oberbürgermeister Jürgen Roth die landesweite Bedeutung des keltischen Fürstengrabs Magdalenenberg.
Villingen-Schwenningen ist ein wichtiger Standort des Keltenlands Baden-Württemberg und hat für die Realisierung des neuen Projekts Fördermittel des Landes erhalten.
Ziel der neuen Präsentation im Franziskanermuseum ist die zeitgemäße Vermittlung des einmaligen archäologischen Denkmals, heißt es in einer Pressemitteilung.
14 Stationen
Museumsleiterin Anita Auer ist es ein Anliegen, dass die Ausstellung immer auf dem aktuellen Stand bleibt und neue wissenschaftliche Erkenntnisse einbindet. Denn: Selbst nach 2600 Jahren sind die Rätsel dieses einzigartigen Fundortes nicht vollständig gelöst.
Das digitale Grabhügelmodell, das inhaltlich von Projektleiter Peter Graßmann und der Archäologin Michelle Ziegler erarbeitet wurde, bietet gegenüber dem bisherigen Modell einen erheblich erweiterten und zugleich anschaulichen Zugang zu den archäologischen Befunden des Magdalenenbergs.
Im Mittelpunkt stehen Informationen zu den Nachbestattungen, die im Umfeld des Fürstengrabs in den 1970er Jahren entdeckt wurden. Neben dem Fürsten waren dies 126 weitere Personen.
Das Modell stellt die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse in 14 Stationen dar, unter anderem zur Ausrichtung, zur Altersverteilung, zu Geschlechterrollen und zu Verwandtschaftsbeziehungen.
„Die neue Präsentation bietet Wissensvermittlung auf didaktisch ansprechende Weise und macht die Bedeutung des Magdalenenbergs für Besucher in neuer Tiefe erfahrbar“, heißt es weiter.
Zu sehen ist das Modell ab sofort in der Dauerausstellung des Franziskanermuseums. Der Eintritt ist frei. Weitere Infos unter www.keltenland-bw.de.
Eine öffentliche Führung mit der Vorstellung des neuen Grabhügelmodells findet am Sonntag, 23. November, 15 Uhr, mit Archäologin Michelle Ziegler statt.
Keltisches Fürstengrab
Der Magdalenenberg
bei Villingen ist der größte keltische Grabhügel Mitteleuropas. Noch heute dominiert das 2600 Jahre alte Fürstengrab mit seinen gewaltigen Ausmaßen die Landschaft. Als Archäologen im Jahr 1890 das erste Mal an diesem sagenumwobenen Ort forschten, erwarteten sie reiche Schätze, doch sie fanden eine Spur der Verwüstung – Grabräuber waren ihnen zuvorgekommen. 80 Jahre später die Sensation: 126 Nachbestattungen mit einzigartigen Beigaben machten aus der Grablege einen der bedeutendsten Fundorte der Eisenzeit in Süddeutschland. Die originale Fürstengrabkammer und eine Auswahl der wichtigsten Funde sind heute im Franziskanermuseum in Villingen zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.