Sie kamen zur Einweihung des neuen Gründerzentrums (von linnks): Die Erste Beigeordnete Dorothee Müllges, Michael Hemeke und Thomas Bogenschütz (Vorsitzende des Medical Valley), Bürgermeister Philipp Hahn, Medical-Valley-Geschäftsführer Heiko Zimmermann, Assistentin Manuela Holderied und Baxter-Geschäftsführer Remi Helmig. Foto: Stopper

Es ist eine Art Brutkasten oder Entwicklungslabor, in dem neue Hechinger Medizintechnikunternehmen heranwachsen sollen: Unter dem Namen "Sprout" wurde am Mittwoch das Gründerzentrum des Vereins Medical Valley im Gewerbegebiet Lotzenäcker eingeweiht.

Hechingen - Lars Sunnanväder hat es mehrfach in Hechingen vorgemacht, wie man aus guten Ideen neue Medizintechnik-Firmen gründen kann. Seinem Vorbild zu folgen, dabei soll "Sprout" nun Nachwuchsunternehmern helfen.

"Sprout", das sind hochmoderne Büros, Konferenzzimmer und eine kleine Werkstatt, die Baxter in seinem Betriebsgebäude im Gewerbegebiet Lotzenäcker dem Verein Medical Valley zur Verfügung stellt. Die Miete zahlt die Stadt als Zuschuss. Und wie Bürgermeister Philipp Hahn bei der Einweihung betonte, sieht er das als gute Investition in die Zukunft. Schon heute verdankt Hechingen seinen Wohlstand nicht zuletzt den Firmen des Medical Valley. Erfolge des Gründerzentrums zahlen sich später in Gewerbesteuer aus.

Aber die Räume sind hier nicht alles. Die im Medical Valley organisierten Firmen haben sich bereit erklärt, den jungen Unternehmensgründern mit Wissen und Erfahrung in der schwierigen Gründungsphase zu helfen.

Keine konkurrierenden Produkte

"Sprout" – das englische Wort für "sprießen" – sind denn auch die Anfangsbuchstaben für die englischen Begriffe Support, Push, Respond, Offer, Unify und Transfer – auf Deutsch also Unterstützung, Ideen vorantreiben, Fragen beantworten, Räume und Ideen zur Verfügung stellen, vereinen und Erfahrung weitergeben.

"Die Firmen im Medical Valley stellen keine konkurrierenden Produkte her", erklärte der Vereinsvorsitzende Thomas Bogenschütz am Mittwoch. Das mache es den Firmen leicht, hier ihr Know-How zu teilen. Heiko Zimmermann, Geschäftsführer des Medical Valley, beschrieb die Idee, die hinter "Sprout" steckt. Die Ideen für neue Medizintechnikprodukte stammen in fast der Hälfte der Fälle von Ärzten. Daraus ein konkretes Produkt zu entwickeln, mit dem sich später Geld verdienen lässt, dafür brauche es zu Beginn gar nicht so viel. Das Equipement des Gründerzentrums reich. Einen Computer um Zeichnungen anzufertigen, hochwertige Kommunikationswerkzeuge, eine Werkstatt, um kleine Versuchsmodelle anzufertigen, vor allem auch die Möglichkeit, sich ohne hohe Kosten "mal ein Jahr lang hinzusetzen und etwas zu entwickeln". Der Austausch mit erfahrenen Entwicklern von Firmen sei da auch sehr wichtig. Und genau das wird "Sprout" bieten.