Bowling, Darts und ein neuer Eingang – das "9-Pin-Kegelcenter" in Lahr wurde umgebaut. Dabei hat das Team um Inhaber Timo Mutschler vieles selbst in die Hand genommen – keine leichte Aufgabe, wie er im Gespräch mit unserer Redaktion bestätigt.
Lahr - "Die Bahnen laufen schon", erklärt Harald Oehler, Hausmeister vom "9-Pin-Kegelcenter" in Lahr. Seit Februar wurden dort Wände eingerissen, Boden verlegt und vier von insgesamt acht Kegelbahnen zu Bowlingbahnen umgebaut. Der Grund: "Kegeln ist einfach rückläufig", stellt Oehler fest. Kegeln sei immer schon eine Randsportart gewesen. Besonders heutzutage sei es kaum möglich, junge Menschen für das Kegeln zu begeistern – "alle wollen lieber Handball oder Fußball spielen", so der Hausmeister.
Auch Inhaber Timo Mutschler ist der Meinung, dass Bowling für die Jugend attraktiver ist: "Kegeln wird immer so als Altherrensport abgestempelt. Gerade im Thema Freizeit ist Bowling einfach beliebter und moderner." Das habe sich auch bestätigt, denn bis zum Jahresende seien alle Bahnen beinahe ausgebucht – obwohl die offizielle Eröffnungsfeier erst im Januar geplant ist.
Für Mutschler eine Bestätigung für viel Arbeit: "Wenn man Tag und Nacht auf der Anlage verbracht hat, ist man froh, wenn die Bauarbeiten endlich fertig sind." So habe man alle anfallenden Bauarbeiten selbst geplant und umgesetzt. "Wir haben die gebrauchten Bowlingbahnen in Dresden gekauft und mussten fünf Mal mit einem Lkw hinfahren", fügt der Hausmeister an. Dabei seien die Bretter einer Bahn so schwer, dass es mit zwei Mann unmöglich sei, sie zu tragen. "Insgesamt hatten wir zehn Helfer, da kam es auf jeden einzelnen an", berichtet Oehler. Inhaber Mutschler habe sich um die Elektronik gekümmert, da er hauptberuflich in einer Firma arbeitet, die Kegel- und Bowlingbahnen herstellt und installiert. "Im allgemeinen hat alles super funktioniert", lobt Mutschler die Arbeit seines Teams. Laut Hausmeister Oehler stehen aktuell nur noch einzelne Feinarbeiten an. So sollen die derzeit kahlen Wände mit einer speziellen "Airbrush-Technik" bemalt werden.
Auch Dartspieler sollen auf ihre Kosten kommen
"Dafür müssen wir jedoch einen Profi beauftragen." Auch für die Verlegung des Haupteingangs sei eine Firma nötig gewesen. "Wegen der Statik des Gebäudes durften wir das nicht selber machen", so Oehler. Der Eingang wurde versetzt, da das Kegelcenter an der Stelle nun vier neue Dartautomaten platziert hat.
"Viele Kegler, die bei uns trainieren, sind auch im Dartverein", erklärt der Inhaber die Entscheidung, auch Dart anzubieten. So haben bereits sechs Dartvereine ein neues Zuhause im Lahrer Kegelcenter gefunden, in denen sie trainieren und Wettkämpfe ausüben – so beispielsweise die "Pirates of Tortuga" aus Lahr, von denen sogar ein eigenes Vereinsschild bei den neuen Dartautomaten hängt.
"Wir haben natürlich noch vier Bahnen, auf denen Hobby-Kegler spielen können", so Oehler, der selbst bereits seit vielen Jahren selbst begeisterter Kegler ist.
Kegeln und Bowling
Bowling ist eine Ende des 19. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten entstandene Variante des Kegelsports. Im Unterschied zum Kegeln gibt es beim Bowling zehn Pins statt neun Kegel. Bowling-Pins sind in der Regel nicht wie beim Kegeln an Fäden festgemacht. Die Kugel ist beim Bowling größer, schwerer und hat drei Löcher. Beim Bowling schlittert die Kugel über die glatte Fläche der Bahn, beim Kegeln rollt sie.