Der Ortsbeauftragte des THW Calw, Marc Stahl (Mitte), erzählt dem CDU-Bundestagsabgeordneten Klaus Mack (links) und dem THW-Präsidenten Gerd Friedsam (rechts) von den beengten Verhältnissen am jetzigen Standort. Foto: Biermayer

Im Katastrophenfall ist das THW zur Stelle. Nur wo ist es sonst? Der momentane Standort desTHW Calw platzt aus allen Nähten. Doch das ändert sich bald. Davon überzeugten sich der THW-Präsident Gerd Friedsam und der Bundestagsabgeordnete Klaus Mack (CDU).

Bad Teinach-Zavelstein/Calw. - Hand aufs Herz: Wer hätte gewusst wo das Calwer THW stationiert ist? Die Feuerwehrmagazine sind in der Bevölkerung allgemein bekannt. Vom Standort des THW in Station Teinach hingegen wissen die wenigsten. Dort stehen die Fahrzeuge auf einem Hinterhof am Beginn der Neubulacher Steige.

Und hier zeigt sich gleich das erste Problem. Denn im vorderen Bereich des Geländes ist ein Bauunternehmen unterbracht. Schweres Gerät kann hier schonmal kurzzeitig die Ausfahrt versperren. Das ist im Ernstfall für das THW natürlich ungünstig. All das erklärte der Ortsbeauftragte Marc Stahl dem THW-Präsidenten Gerd Friedsam und dem CDU-Bundestagsabgeordneten Klaus Mack bei deren Besuch in Station Teinach.

"Wir stören uns oft gegenseitig"

Insgesamt seien die Räumlichkeiten so klein, dass der Schulungsbetrieb nicht ungestört ablaufen könne. Denn große Räume dienten als Durchgangszimmer. "Wir stören uns oft gegenseitig", erzählte Stahl. Auch die Umkleidesituation sei in der momentanen Liegenschaft schwierig. Außerdem sei man am jetzigen Standort weit weg von der Bevölkerung und damit in der Öffentlichkeit nicht wirklich präsent.

Kurzum: Der jetzige Standort ist zu klein

Zudem müsse man sich die Halle in der die Fahrzeuge unterbracht sind, ebenfalls mit dem Bauunternehmen teilen. Früher habe man sich hier gegenseitig oft zugeparkt. Und der neue Tieflader, der momentan beschafft werde, habe hier einfach keinen Platz mehr, so Stahl. Kurzum: Der jetzige Standort ist zu klein.

Und das THW Calw ist immer wieder im Einsatz. Die 35 aktiven Helfer waren natürlich letztes Jahr im Ahrtal. Anfangs der Pandemie hat das THW auch die Corona-Teststelle auf dem Wimberg ausgeleuchtet. Und als Orkan Sabine über Calw hinweg fegte, war das THW Teil des Einsatzkonzeptes der Stadt. Da der damalige Stadtbrandmeister nun Kreisbrandmeister ist, sei man in diese Strukturen ebenfalls gut integriert, berichtete Stahl den Besuchern. Und auch davon, dass man mittlerweile eine 20 Mitglieder starke Jugendgruppe habe.

In zwei Jahren soll der Umzug dann möglich sein

Aber die angespannte Platzsituation löst sich in absehbarer Zeit auf. Denn die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), die für die Unterbringung des THW verantwortlich ist, hat mit der Hilfe der Stadt Calw eine Alternative gefunden: das ehemalige Gelände des Busunternehmens Rexer im Stammheimer Feld. Die Umbauarbeiten sollen dort im nächstes Jahr starten, erzählte Marcus Müller von der BImA. Etwa zwei Millionen Euro werde das Kosten. In zwei Jahren soll der Umzug dann möglich sein.

Friedsam und Mack nahmen auch den neuen Standort in Augenschein. Der ist um einiges größer. Es gibt drei riesige Carports, ein Bürogebäude, die alte Werkstatthalle für die Busse und noch jede Menge Freifläche. Friedsam zeigte sich begeistert. "Es ist ein Glücksgriff", freute er sich. Eigentlich sei das Objekt mehr, als dem THW in Calw seiner Größe nach zustehe. Aber ein Neubau in geeigneter Größe sei teurer als Kauf und Umbau des ausgesuchten Gebäudes. Und man habe hier viele Möglichkeiten sich zu entwicklen. Das THW brauche einfach gute Rahmenbedingungen.

Höhere Sichtbarkeit des THW am neuen Standort als Vorteil

Auch Stahl freute sich auf den Umzug. Man sei hier näher an der Bevölkerung dran und könne sich beispielsweise bei den Kimmich Open endlich mit dem eigenen Gebäude präsentieren. Auch Mack sah die höhere Sichtbarkeit des THW am neuen Standort als Vorteil.

Ein gut ausgerüstetes und untergebrachtes THW sei im Ernstfall wichtig, so Mack weiter. "Die nächste Krise kommt bestimmt", war er sich sicher. Und da müsse das THW auf vielfältige Aufgaben reagieren können. Die Politik müsse deshalb für die ausreichenden Gelder sorgen. Die Bundesregierung wolle im Katastrophenschutz, also auch bei THW, die Mittel kürzen. Er und seine Partei werden dem aber entgegentreten, meinte Mack.