Am Wochenende fand nach einmonatigem Testbetrieb die offizielle Eröffnung des Cafés im alten Feuerwehrgebäude in Calw-Stammheim statt. Der Verein dahinter blickte auf die Entstehung des Projekts zurück – und bekam viel Lob.
Zur einer großen Feier hatte der Verein „Alte Feuerwehr – Begegnung.Kaffee.Kultur“ eingeladen, welcher hinter dem Projekt steckt. Und bei gutem Wetter kamen rund 250 Besucher. Die hatten sich die Organisatoren einiges überlegt. Schon am Samstagmorgen erwartete die Gäste ein Ständerling mit Sekt. Die Ausschankgenehmigung für das Café kam noch rechtzeitig am Freitag. Am frühen Nachmittag fand dann die offizielle Eröffnungsfeier statt. Dafür hatte der Verein eigens die Green Island Band aus dem Tennental engagiert. „Wir heizen jetzt die Stimmung an“, stellten die sich vor.
Zeit des Rückblicks und des Dankes
Für die Vereinsmitglieder war die Feier aber vor allem eine Gelegenheit, Danke zu sagen und zurückzublicken. Von einem „lang, lang ersehnten Tag“, sprach Werner Gann aus dem Vorstand. Es sei nicht immer ganz einfach, erinnerte er sich an die Anfänge des Projekts. Lange habe man nach geeigneten Räumlichkeiten gesucht und mit der alten Feuerwehr endlich gefunden. Seit der Vereinsgründung erlebe man deshalb eine „Erfolgsgeschichte“.
„Wir wollen die Welt ein bisschen besser machen“, erklärte er die Kernidee hinter dem Vorhaben. Es gehe darum, unterschiedliche Menschen zusammenzubringen. „Alle sollen sich wohlfühlen“, wünschte er sich. Dem Verein liegt die Inklusion am Herzen. Deshalb werden zukünftig auch Menschen mit Behinderung von den GWW dort mitarbeiten. Diesen „Geist des Miteinanders“ hat Gann schon im Probetrieb gespürt, wie er erzählte. „Wir wollen hier Berührungsängste durch Begegnung abbauen“, so Stefanie Hettich, die selbst eine Tochter mit Down-Syndrom hat und das Projekt mitinitiiert hat.
Überwältigender Rückhalt aus dem Dorf
Christine Carlsen-Gann, Renate Pletschen und Barbara Blaich erzählten von den Anfängen, den Gängen durch Gremien und Behörden sowie dem „überwältigenden Rückhalt im Dorf“. Viele Spenden seien geflossen. Auch die Stadt hat sich am Projekt mit 160 000 Euro beteiligt. Und man dürfe zehn Jahre mietfrei in den Räumlichkeiten bleiben, so Pletschen.
1300 ehrenamtliche Arbeitsstunden seien in die Renovierung des Gebäudes geflossen. Architekt Albrecht Volle, ebenfalls Mitglied im Verein, erzählte von „baulich nicht ganz einfachen Voraussetzungen“. Daraus habe man aber ein „stimmiges Ganzes“ geformt.
Österle : Symbol für Werte des Respekts und der Toleranz
Ortsvorsteherin Helena Österle sah im Café ein Symbol für Werte des Respekts und der Toleranz. „Ich bin froh, dass das Ehrenamts- und Vereinsengagement die Stammheimer Ortsmitte belebt“, dankte OB Florian Kling. Die Stadt wird im Frühjahr zudem den Rathausvorplatz richten. Das Café-Projekt bekam auch von den Besuchern Lob. „So etwas hat Stammheim gefehlt“, fand Katharina Mütterlein. Eine „große Leistung in kurzer Zeit“ erkannte Gabi Vetter. Am Sonntag wurde dann mit einer Matinee noch der eigens angeschaffte Flügel eingeweiht.
Das ist in nächster Zeit geplant
Veranstaltungen
Im neu eröffneten Café in der Alten Feuerwehr in Stammheim sind im nächsten halben Jahr mehrere Kulturveranstaltungen geplant. Los geht es am 30. September mit einem Konzert von Mike Müllerbauer. Am 5. Oktober tritt Stimm 3 auf. Am 9. November wird der Film „34 Jahre Berliner Mauerfall“ gezeigt. Am 14. Dezember gibt es eine adventliche Lesung für Kinder mit Musik. Am 11. Januar ist Neopmuk Golding mit seinem Akkordeon zu Gast. Am 8. Februar präsentiert das Musikgymnasium Stuttgart seine „Jugend musiziert“-Preisträger. Und am 14. März spielt Georg List Jazz-Standards am Flügel.
Öffnungszeiten
Das Café hat mittwochs bis samstags von 9.30 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Freitags ist zusätzlich von 20 bis 24 Uhr offen. Dazu hat es jeden zweiten und vierten Sonntag von 14 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Montags und dienstags ist geschlossen.