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Im neuen Wohngebiet im Balinger Osten soll Raum vor allem für Einfamilienhäuser entstehen

Im Balinger Osten soll entlang der Hirschbergstraße das neue Wohngebiet Stapfel entstehen – und dafür will die Stadtverwaltung einen städtebaulichen Wettbewerb ausrufen. Raum entstehen soll am Stadtrand in Richtung Heselwangen vor allem für Einfamilienhäuser.

Balingen. Dass das Areal gegenüber dem nach 1998 entstandenen, mittlerweile völlig überbauten Wohnquartier Schlichte als Baugebiet kommen soll, hatte der Gemeinderat grundsätzlich bereits vor zehn Jahren festgelegt, vor drei Jahren wurde das entsprechende Bebauungsplanverfahren eingeleitet. Nach Angaben der Stadtverwaltung können dort bis zu 240 Wohneinheiten entstehen – vor allem Einfamilienhäuser. Nach solchen Bauplätzen bestehe in Balingen eine hohe Nachfrage: Aktuell liegen im Rathaus rund 700 Bewerbungen von privaten Bauherren vor.

In Balingen herrscht aktuell eine überaus rege Bautätigkeit. Überall entsteht neuer Wohnraum – so etwa derzeit im Gebiet Roßnägele, am Bahnhof im Württemberger Hof, demnächst an der Wilhelm-Kraut-Straße (früher Roller und Söhne), perspektivisch auf dem früheren Bali-Areal sowie im Baugebiet Urtelen unterhalb des Heubergs. Dazu kommen weitere Vorhaben in den Ortsteilen, vor allem in Frommern, aber auch etwa in Engstlatt.

Dabei handelt es sich vor allem um Wohnungs- und Geschosswohnungsbau. Was fehlt: Platz für klassische Einfamilienhäuser. Das Gebiet Stapfel sieht die Stadtverwaltung dafür als ideal an, es gibt drumherum vieles, was junge Familien brauchen: Kindergärten, Schulen, mit dem Zentrum Neige Einkaufsmöglichkeiten – und in die Innenstadt ist es auch nicht weit.

So geeignet das Gebiet ist, so sensibel ist es auch: Bisher handelt es sich um grüne Wiesen. Landwirtschaft ist in der Nähe. Für die Bewohner des Gebiets Schlichte sowie Etzelbach ist es Naherholungsgebiet, viele joggen dort gern eine Runde.

Um unter anderem die dazu passende verkehrliche Erschließung, außerdem ökologische Aspekte sowie die Anforderungen an neue Mobilitätsformen unter einen Hut zu bekommen und so am besten mit dem Landschaftsraum und der Topographie – das Areal fällt zur Stadtmitte hin ab – umzugehen, soll der städtebauliche Wettbewerb ausgelobt werden. Das kann nun auch deswegen erfolgen, weil die Stadt mittlerweile mit Ausnahme eines Flurstücks alle Grundstücke des künftigen Baugebiets gekauft hat. Mehrere Planungsbüros sollen ausgerufen werden, städtebauliche Entwürfe zu liefern; im Frühjahr 2022 soll dann ein Preisgericht die beste Lösung küren. Von 2023 an könnte Stapfel und damit ein neues großes Balinger Baugebiet Wirklichkeit werden.

n Besprochen wird der städtebauliche Wettbewerb demnächst in den kommunalen Gremien, zunächst im Technischen Ausschuss des Gemeinderats am Mittwoch, 14. Juli (17 Uhr, Stadthalle).