Auch künftig wollen Katja Weiger-Schick und Peter Weiger helfen – und haben den Verein „Albmäusle“ gegründet. Foto: Kuster

Zehn Mitglieder zählt derzeit der Verein „Albmäusle“ in Nusplingen, den Katja Weiger-Schick und Peter Weiger gegründet haben. Er soll möglichst unkompliziert Angebote und Kontakte an Menschen und Gruppen vermitteln, die Hilfe oder Rat suchen.

Ihr Herzensprojekt, das Ankunftszentrum Ukraine in Meßstetten, mag zwar seinen Abschluss gefunden haben – etwas davon wird aber bleiben: Gemeinsam mit weiteren Mitstreitern haben Katja Weiger-Schick und ihr Sohn Peter Weiger den Verein „Albmäusle“ aus der Taufe gehoben. Die Gründungsversammlung fand bereits Ende September statt; die Eintragung in das Vereinsregister steht noch aus. Aktuell zählt der Verein zehn Mitglieder.

 

Im Albmäusle-Verein soll vor allem jenes Netzwerk wirksam bleiben, dass Weiger-Schick und ihre Kollegen zu AZU-Zeiten aufgebaut haben. „Unser Ziel ist es, Hilfesuchende und Helfende zusammenzubringen und Hilfe ohne großen bürokratischen Aufwand zu vermitteln“, erklären Mutter und Sohn.

Bei komplizierteren Fragen verweisen die Mitglieder an entsprechende Fachkräfte

Vermittelt und unterstützt werden soll vor allem in Alltagsfragen wie etwa dieser: „Wo finde ich einen Zahnarzt?“, „In welchem Verein kann mein Kind mitmachen?“, „Wie finde ich einen Kita-Platz?“ oder „Ich suche ein Nikolauskostüm – kennt ihr jemanden, von dem ich eins ausleihen kann?“. Aber auch bei Problemen mit dem komplizierten Amtsdeutsch helfen die Mitglieder aus. Das niederschwellige Angebot des Vereins, betont Weiger-Schick, beschränkt sich dabei weder auf Geflüchtete noch auf Menschen aus der Gemeinde oder Region. „Wir stehen allen Menschen, Vereinen und Gruppen offen – ob sie nun im Zollernalbkreis oder in den Kreisen Sigmaringen oder Tuttlingen wohnen“, sagt sie. Dadurch soll möglichst vielen Menschen eine Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben ermöglicht werden.

„Lass uns doch weitermachen!“

Die Idee zur Vereinsgründung stammt von Peter Weiger. Er hat miterlebt, wie schwer seiner Mutter der Abschied vom Ankunftszentrum, von den Helfern wie von den Bewohnern, gefallen ist. „Da hab ich gesagt, lass uns doch weitermachen und einen Verein gründen – auch damit unser Engagement auf ein solides und rechtlich einwandfreies Fundament gestellt ist“, erklärt er.

Der Name des Vereins ist eine Art Reminiszenz an die Zeit im AZU: „Wir haben die Kinder dort oft ,unsere Mäusle’ genannt“, sagt Katja Weiger-Schick. Und da der Verein seinen Sitz in Nusplingen auf der Schwäbischen Alb hat, wurde den „Mäusle“ die „Alb“ im Namen vorangestellt.

Der Wegweiser zu weiterer Hilfe

Die beiden Vorsitzenden betonen aber auch: Der Albmäusle-Verein beschränkt sich ausschließlich auf die Vermittlung von Kontakten oder Hilfsangeboten. „Sobald es an die tiefergehenden Strukturen geht, verweisen wir auf entsprechende Fachkräfte“, sagt Peter Weiger. Als Beispiele nennt er juristische, psychologische respektive psychotherapeutische Beratung sowie Verfahrensbetreuung.

Eine Ergänzung im Vereinsleben

Ebenso wenig soll die eine Not gegen eine andere ausgespielt werden oder der Verein in Konkurrenz zu anderen Vereinen oder Gruppen treten. „Wir verstehen uns als Ergänzung und als ein Verein, der sich gleichberechtigt am Vereinsleben beteiligen will“, erklären beide. Aktuell sucht der Verein nach weiteren Lagerräumen, um beispielsweise zeitweilig Spenden unterzubringen, und es werden Internetseite und Instagram-Kanal aufgebaut. Zudem bereiten die Mitglieder eine Überraschung für Kinder zu Nikolaus und Weihnachten vor.

Wer Interesse an einer Mitgliedschaft hat, wendet sich an Katja Weiger-Schick unter der Rufnummer 0175/41 57 435.