Auf der Suche nach einem Nachfolger für den geschassten Michael Wiesinger ist der 1. FC Nürnberg endlich fündig geworden. Der in Deutschland weitgehend unbekannte Niederländer Gertjan Verbeek (Foto) soll die Franken zurück in die Erfolgsspur bringen. Foto: dpa

Auf der Suche nach einem Nachfolger für den geschassten Michael Wiesinger ist der 1. FC Nürnberg endlich fündig geworden. Der in Deutschland weitgehend unbekannte Niederländer Gertjan Verbeek soll die Franken zurück in die Erfolgsspur bringen.

Nürnberg - Fußball-Bundesligist 1. FC Nürnberg hat seine lange Trainersuche beendet und baut künftig auf die Dienste des Niederländers Gertjan Verbeek. Der als streng geltende 51-Jährige tritt die Nachfolge des glücklosen Michael Wiesinger an, der vor gut zwei Wochen wegen anhaltender Erfolglosigkeit beurlaubt worden war. Nach seiner offiziellen Vorstellung sollte Verbeek bereits am Dienstagnachmittag das Training bei den in dieser Saison noch sieglosen Franken leiten. Am Freitag steht für den Traditionsclub die Auswärtspartie beim VfB Stuttgart an.

„Er ist in der Lage, uns nicht nur kurzfristig, sondern auch mittel- und langfristig zu helfen“, hatte „Club“-Sportvorstand Martin Bader bereits am Montagabend im TV-Sender Sky Sport News HD und dem Bayerischen Rundfunk betont. Dass Verbeek bisher noch nicht in der Bundesliga tätig war, spreche keinesfalls gegen ihn. „Ich glaube, dass das kein Nachteil sein muss, nicht in der Bundesliga gearbeitet zu haben, wenn man die grundsätzlichen Fähigkeiten mitbringt“, sagte Bader weiter.

Verbeek setzte sich gegen Konkurrenten wie seinem Landsmann René Meulensteen und auch dem österreichischen Nationaltrainer Marcel Koller durch. „Wir haben uns für Gertjan Verbeek entschieden und nicht gegen einen anderen“, bekräftigte Bader. Verbeek hatte zuletzt beim niederländischen Erstligisten AZ Alkmaar gearbeitet, musste Ende September jedoch überraschend seinen Trainerstuhl räumen. Sein Nachfolger in Alkmaar wurde Dick Advocaat.

Das Experiment mit dem jungen Coach Wiesinger schlug fehl

Nur einen Tag nach der desaströsen 0:5-Heimpleite am 6. Oktober gegen den Hamburger SV hatte sich der neunmalige deutsche Meister von Wiesinger getrennt. Der langjährige Bundesliga-Profi war erst nach dem völlig überraschenden Abgang von Dieter Hecking Ende Dezember 2012 zum Liga-Konkurrenten VfL Wolfsburg zum Cheftrainer aufgestiegen - im Gespann mit Armin Reutershahn.

Doch das Experiment mit dem jungen Coach Wiesinger schlug fehl. Nach einer starken Rückrunde in der vergangenen Saison lief in der bisherigen Spielzeit nichts zusammen: Erst kam für Nürnberg in der Auftaktrunde des DFB-Pokals gegen den Zweitligisten SV Sandhausen das peinliche Aus. Im Liga-Alltag sind die Franken auch nach neun Spielen noch ohne Sieg.

Unter Interimscoach Roger Prinzen reichte es am Wochenende aber zu einem 1:1 bei Eintracht Frankfurt. Bader stellte danach ein Ende der Trainersuche in Aussicht: „Ich hoffe, dass wir es wirklich bis Anfang der Woche hinbekommen.“ Am Dienstag war es dann soweit.