Weiter-so mit Olaf Scholz als Kanzlerkandidat? Man darf gespannt, wie Matthias Miersch (li.) seine neue Rolle ausfüllen wird. Foto: imago/Bernd Elmenthaler

Nach dem Rücktritt von Kevin Kühnert könnte Matthias Miersch in der SPD für neuen sozialen Schwung und stärkere Wirtschaftsakzente sorgen, meint unser Autor Wolfgang Molitor. Sein Erfolg hängt aber auch von anderen ab.

Es sollte, es musste schnell gehen. Nur wenige Stunden hat die SPD-Spitze gebraucht, um nach dem überraschenden Rücktritt ihres erschöpften jungen Generalsekretärs einen Nachfolger zu präsentieren. Mehr noch: Mit Matthias Miersch scheint es den beiden Vorsitzenden Lars Klingbeil und Saskia Esken gelungen zu sein, der überrumpelten Partei einen erfahrenen und gut vernetzten Genossen vorzusetzen. Dass der 55-jährige Niedersachse Miersch als stellvertretender Vorsitzender der Bundestagsfraktion zur Parlamentarischen Linken gezählt wird, ändert an der breiten Akzeptanz nichts. Schließlich war auch Kevin Kühnert ein Parteilinker, der als Generalsekretär für den nötigen Ausgleich sorgte und sich, nicht zuletzt in der loyalen Unterstützung des Bundeskanzlers, medienwirksam als Integrationsfigur verstand.