Das "Eschachdäle Theater" sucht nach dem Aufhören von Hubert Bross einen Regisseur. Foto: Siegmeier

Mehr als 30 Jahre hat das "Eschachdäle Theater" zur Weihnachtszeit die Besucher mit glanzvollen Aufführungen begeistert. Doch jetzt steht das erfolgreiche Theaterensemble des SV Flözlingen womöglich vor dem Aus.

Zimmern-Flözlingen - Zumindest in der bisherigen Konstellation wird es die Hobbyschauspielergruppe so nicht mehr geben. Der langjährige Regisseur Hubert Bross – er spielte meistens auch noch eine Hauptrolle – mag nicht mehr. "Es hat großen Spaß gemacht, doch jetzt habe ich genug", erklärt der 67-Jährige. Er wolle auch nicht mehr als Schauspieler auf der Bühne stehen.

Der passionierte Theaterakteur sucht händeringend nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin aus den eigenen Reihen. Doch bisher vergebens. Die Hoffnung hat er noch nicht aufgegeben. Es gäbe schon Personen, sagt er, "die das machen könnten". Doch entweder stünden familiäre oder andere Hinderungsgründe dem entgegen.

Der Abschied steht fest

Sein Abschied steht – so ist im Gespräch mit ihm herauszuhören – definitiv fest. "Manche sagen, als Rentner hätte ich jetzt mehr Zeit, doch es ist nicht die Zeit, ich bin nicht mehr so belastbar". Als Regisseur trage man die Gesamtverantwortung. Auch bei der Fasnet in Neukirch – Bross stammt vom Vaihingerhof - habe er sich zurückgezogen. "Es ist wichtig, dass nach so vielen Jahren frischer Wind hereinkommt." Das gelte auch für das Theaterspiel in Flözlingen.

Ein großer Pool an Talenten

Bross erinnert sich, wie er 1986 das erste Mal als Nachfolger von Reinhard Irion bei der Weihnachtsfeier des Sportvereins Regie führte. Ein Einakter habe zu jener Zeit zum Programm der SV-Weihnachtsfeier gehört. Danach habe man erstmals einen Zweiakter aufgeführt. So sei das "Eschachdäle Theater" entstanden. Dies war der Start einer großen Erfolgsgeschichte.

Bross konnte auf einen großen Pool talentierter Hobbyschauspieler aus Flözlingen und der näheren Umgebung zurückgreifen. Der Bekanntheitsgrad der Theatergruppe wuchs von Jahr zu Jahr. Die Fangemeinde nahm stetig zu und erstreckte sich weit über die Grenzen des Landkreises Rottweil.

Immer ausverkauft

Bis zur Corona-Pandemie hätten mit einer Ausnahme jährlich die Theaterveranstaltungen stattgefunden, erzählt Bross. "In den vergangen 15 Jahren haben wir das Stück in einer Saison zehn Mal gespielt, und jede Aufführung war ausverkauft".

2020 fiel die Theatersaison wegen Corona aus. Im darauffolgenden Jahr wollte das Ensemble im Sommer Theater spielen. Doch auch dieses Vorhaben konnte pandemiebedingt nicht stattfinden.

Viel Lokalkolorit

Der Regisseur hatte stets ein glückliches Händchen mit der Auswahl der Stücke. In der Originalfassung wurden diese jedoch nie auf die Bühne gebracht. Bross versah die Theaterstücke immer mit reichlich Lokalkolorit. Zudem schrieb er auch eigene Stücke.