Präsident Macron (r.) hat Francois Bayrou zum Premierminister ernannt. Foto: AFP/Georges Gobet

Der neue Premierminister Frankreichs heißt François Bayrou. Der Zentrumsdemokrat soll die Präsidentschaft Macrons retten – hat selbst aber viele Gegner.

Diesmal ging es schneller. Nur zehn Tage nach dem Sturz des bisherigen Premiers Michel Barnier stieg aus dem Pariser Élysée-Palast weißer Rauch auf: Das Präsidialamt bestätigte am Freitag die Ernennung von François Bayrou zum neuen Regierungschef Frankreichs. Der 73-jährige Politveteran gilt wie Emmanuel Macron als Mittepolitiker. Er hatte unter ihm bereits 2017 kurz als Justizminister gedient, bevor er wegen einer Veruntreuungsaffäre den Hut nehmen musste. Seine Hauptmission besteht ungesagt darin, die schlingernde Staatsführung des zweitgrößten EU-Mitgliedstaates zu stabilisieren. Macron ist nach den verpatzten Neuwahlen dieses Sommers angeschlagen. Seit dem Sturz Barniers verfügt Frankreich nicht einmal mehr über einen Haushalt für das kommende Jahr. Der alte Fuchs Bayrou, der vor mehr als dreißig Jahren erstmals Minister geworden war, soll unter anderem auch die Finanzmärkte beruhigen. Nicht nur sie sorgen sich um die horrende Staatsschuld von 3200 Milliarden Euro und ein Budgetdefizit von 6,2 Prozent.