Philipp Haas ist ab 15. Februar Pfarrer in Tieringen und Oberdigisheim. Foto: Haas

Seit Pfarrer Thomas Epperlein die beiden evangelischen Kirchengemeinden Tieringen und Oberdigisheim vor gut einem Jahr verlassen hat, war die Pfarrstelle verwaist. Mitte Februar wird die Vakanz beendet.

Meßstetten-Tieringen - Der neue Pfarrer, der am 15. Februar seinen Dienst antreten wird, heißt Philipp Haas. Gemeinsam mit seiner Frau und seiner beiden Töchter wird er nach Tieringen ziehen.

Obwohl er in Stuttgart geboren und in Bad Cannstatt aufgewachsen ist, ist ihm die Gegend auf der Schwäbischen Alb nicht unbekannt. Seine Frau Simone, ebenfalls Pfarrerin, ist gebürtige Laufenerin und hat dort ihre Kindheit verbracht. Das Paar ist wanderbegeistert und haben den Heuberg des Öfteren erkundet. Simone Haas nimmt im kommenden Jahr Elternzeit und kümmert sich um die beiden Töchter, die dreijährigen Greta und die einjährige Luisa.

Freut sich, die Skier auszupacken

Die Schwäbische Alb kennt der Geistliche also: "Mir ist die Sage von der Ziege bekannt, die einst in Stetten am kalten Markt im Juni erfror und ich habe auch schon gehört, woran der Sommer in Meßsteten erkennbar ist", sagt Haas und liefert die scherzhafte Antwort gleich nach: "Nämlich, wenn man die Winterjacke offen trägt." Dennoch glaubt er fest daran, ab Mai in den Oberdigisheimer Stausee eintauchen zu können, auf den er sich jetzt schon freut und hofft zudem, das ein oder andere Mal seine Skier an seinem Wirkungsort auspacken zu können.

Bisher war der Geistliche deutlich unter 800 Höhenmeter unterwegs: In den vergangenen acht Jahren war er Pfarrer in Untersontheim im Kirchenbezirk Gaildorf bei Schwäbisch Hall. Dort habe er das Landleben schätzen gelernt, auf das er sich auch in seiner neuen Heimat freuen wird.

Spaß am Diskutieren und Nachdenken

Dem christlichen Leben war Haas schon als Kind und Jugendlicher verbunden. Er besuchte gerne die Gottesdienste und war in der Jugendarbeit seiner Heimatgemeinde engagiert. Sein Interesse am Nachdenken und Diskutieren über den christlichen Glauben führten ihn zum Theologiestudium. "In Tübingen, Rom und Bern lernte ich vielfältige Perspektiven kenne, wie sich Glaube entfalten kann", erzählt der Geistliche. Sein Vikariat absolvierte er in Ludwigsburg-Oßweil.

Investitur am 19. Februar

"Auf die Vielfalt kirchlichen Lebens auf dem Heuberg bin ich sehr neugierig", meint Haas und meint damit die katholische Diaspora, die gelebte Ökumene, die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Institutionen und Vereinen am Ort sowie die Kontakte zur Süddeutschen Gemeinschaft. "Ich schätze es, wenn Menschen vermittelt wird, dass sie einfach da sein dürfen und wenn Gemeinde sich zu den Menschen bewegt." Gelungene Beispiele seien für ihn die Gottesdienste im Grünen auf dem Hörnle und am Käppele.

Die Investitur von Pfarrer Haas ist am Sonntag, 19. Februar, ab 9.30 Uhr in der Tieringer Kirche.