Pfarrerin Gabriele von Dressler (hinten, von links), Bischof Volker Schulz und Direktorin Benigna Carstens begrüßen Pfarrer Gerald MacDonald (vorne, von links), Kantor Alexander Kim und Hope Damion. Foto: Kommert

Ursprünglich kommt er aus dem USA, nun führte ihn sein Weg nach Königsfeld: Offiziell seit Sonntag, 11. September, ist Gerald MacDonald der neue Pfarrer der evangelischen Gesamtgemeinde.

Königsfeld - Aufgewachsen ist MacDonald in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania, wo er sich auch schon in seiner Kirchengemeinde engagierte. In Königsfeld wird er nun als Pfarrer für die Herrnhuter Brüdergemeine tätig sein.

Herzlich begrüßt wurde der Pfarrer in der evangelischen Gesamtgemeinde durch ein Liebesmahl, das von seiner künftigen Kollegin Gabriele von Dressler geleitet wurde. "Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne", zitierte sie Hermann Hesse. Sie freue sich mit allen Christen der Gemeinde, dass nach der Pensionierung von Pfarrer Christoph Huss keine langwierige Vakanz entstanden, sondern ein nahezu nahtloser Übergang gelungen sei.

Trotz seines Namens sei er beileibe kein "Fastfood-Theologe", ist sie sicher. Er sei ein leidenschaftlicher Lehrer, der keinen Wert auf lange Monologe lege, vielmehr sei er ein "Kommunikator", der mit Menschen ins Gespräch kommen wolle, was auch wichtig für die Gesamtgemeinde sei. Da MacDonald noch nicht ordiniert sei, werde er für zunächst ein Jahr mit dem Dienst beauftragt.

Neuer Kantor

Ebenfalls begrüßt wurde der neue Kantor Alexander Kim, ebenfalls aus den USA stammend. Er habe seit seinem Antritt zum 1. September bereits viele Dienste geleistet und damit schon den gesamten Querschnitt der Gemeinde kennengelernt. Er habe große Erfahrung als Dirigent, "was für uns ein Glück ist". Zudem hege er große Leidenschaft für Kirchenmusik – und die Brüdergemeine singe sehr gerne. Mitgebracht habe er seine Ehefrau Charlotte und die gemeinsame Tochter Alma.

Erfreut über die kurze Vakanz zeigte sich auch seitens der Direktion Schwester Benigna Carstens, die selbst eine Weile in Königsfeld tätig war. Mit dem "Schiff, das sich Gemeinde nennt" von Martin Gotthard Schneider eröffnete Volker Schulz, Bischof der Herrnhuter Brüderunität, seine kurze Ansprache. Das Schiff fahre auch in stürmischen Zeiten, nicht jeder kapituliere im Sturm. Für MacDonald und Kim sei es "der Lebensatem Gottes, der Ihnen Rückenwind bringt und sie stärken soll, wenn es hart auf hart kommt".

Warten auf Visum

Gabriele von Dressler hatte sich eigentlich gewünscht, dass sie mit Josia Kabuka und Hope Damion zwei junge Menschen willkommen heißen könne, die für ein freiwilliges soziales Jahr aus Tansania in die Kirchengemeinde kamen, doch das Visum für Josia sei noch nicht erteilt. Doch "Hoffnung ist nach Königsfeld gekommen", nämlich Hope, der sehr freundlich und offen sei und sich schon sehr gut einbringe.

Einladung zur Kooperation

Seitens der Zinzendorfschulen überbrachten Schulleiterin Erdmuthe Terno und Schulpfarrer Christoph Fischer Willkommensgrüße zusammen mit einer Einladung: Es gebe viele Ideen, was man gemeinsam tun könne. Zugleich warnte der Schulpfarrer: "Ich fürchte, Sie sind zu nett, sodass Sie sich zu viel vereinnahmen lassen."

Für die Kollegen der Region sprach der evangelische Pfarrer Jan-Dominik Toepper aus Mönchweiler. Auch der katholische Pfarrer Frederik Reith begrüßte MacDonald – er ist Pfarrer der Seelsorgeeinheit An der Eschach, zu der auch Königsfeld gehört.

Freund deutscher Sprichwörter

Das Schlusswort gehörte Gerald MacDonald, der sich als großer Freund deutscher Sprichwörter offenbarte: Er habe ein wenig Angst vor der Aufgabe, denn "aller Anfang ist schwer". Doch bisher habe er das so nicht empfunden, denn er fühle sich schon daheim.

Musikalisch gestaltet wurde das Liebesmahl im Kirchensaal vom Bläserchor der evangelischen Gesamtgemeinde zusammen mit dem Flötenkreis.