Sie eröffnen den neuen Edeka gemeinsam, indem sie das Band durchschneiden (von links): Ulrike, Adam und Rainer Rentschler, Bürgermeister Armin Jöchle sowie Marktleiter Tobias Kipnich. Kaum ist das Band durchtrennt, kommen die ersten Kunden in den Laden. Rund 25 000 Artikel erwartet die Kunden auf etwa 1400 Quadratmetern. Foto: Morlok

Bürgermeister Jöchle spricht Grußworte. Erste Kunden stehen um Punkt acht Uhr vor Tür. 

Pünktlich zum Wunsch-Termin 3. Dezember konnte der neue Edeka-Markt Rentschler in Eutingen seine Türen öffnen.

Eutingen - Es ist der elfte Markt der Kaufmannsfamilie Rentschler und selbst Seniorchef Adam Rentschler, der heute noch in der Firmenzentrale in Pfalzgrafenweiler-Bösingen aktiv mitarbeitet, ließ es sich nicht nehmen, bei diesem Ereignis vor Ort zu sein. Seine Frau Gerda kam etwas später dazu, denn auch sie wollte die neue barrierefreie Gestaltung des Marktes aus Sicht eines Kunden für sich entdecken.

Das administrative Tagesgeschäft wird inzwischen von Sohn Rainer und Tochter Ulrike Rentschler geführt. Rainer Rentschler steht in dritter Generation an der Spitze des Unternehmens, und seine Schwester steht ihm als Prokuristin zur Seite. Die Unternehmensfamilie kann auf eine 60-jährige Tradition im Handel zurückblicken und brachte ihr gesamtes Know-how mit nach Eutingen.

Inhaber Rainer Rentschler fiel mit der termingerechten Eröffnung ein Stein vom Herzen. Bis wenige Tage vor Fertigstellung des großen Tiefkühl-Bereiches, den man im hinteren Teil des Marktes findet, war nicht klar, ob man die Infrastruktur mit den Kühlaggregaten pünktlich realisieren kann. Da ist es schon von Vorteil, wenn man bereits gut funktionierende Läden in Alpirsbach, Altensteig, Baiersbronn, Bondorf, Dornhan, Dornstetten, Freudenstadt, Nebringen, Nagold und Waldachtal hat, auf deren "Manpower" und Gerätschaften man zurückgreifen kann. "Ohne diese Basis hätten wir die Eröffnung in den Januar 2021 verschieben müssen, und der Weihnachtseinkauf, auf den sich Bürgermeister Jöchle schon vor drei Jahren freute, wäre ins Wasser gefallen", sagte Rainer Rentschler am Rande der coronabedingt sehr sparsam ausgefallenen Markteröffnung.

Kleiner Rahmen

Er bedauerte, dass man nicht, wie eigentlich sonst üblich, mit allen Lieferanten und den Handwerksfirmen eine große Eröffnungsfeier machen und sich an diesem, für Eutingen so besonderen Tag, nur in kleinem Rahmen präsentieren konnte. Trotz, oder gerade aus diesem Grund, galt sein besonderer Dank allen, die mitgeholfen haben, dass der Markt nach nicht ganz einem Jahr Bauzeit seine Pforten öffnen konnte.

Mit diesem Markt, der laut Unternehmen eine Auswahl von circa 25.000 Artikeln auf rund 1400 Quadratmetern Verkaufsfläche bietet und 40 bis 60 Arbeitsplätze generiert, trägt das Familienunternehmen maßgeblich zur Nahversorgung in der Region bei. Mit den Edeka-Eigenmarken kann das Unternehmen in Punkto Preis und Sortiment mit den großen Discountern konkurrieren. "Doch bieten wir zudem ein weitaus größeres Portfolio an Marken-Produkten und regionalen Erzeugnissen an", ergänzt Kaufmann Rentschler, der sehr auf Bio-Qualität im Lebensmittelbereich achtet. Stolz sind die Rentschlers nach eigenem Bekunden auch auf die neue Unverpackt-Station, an der sich ihre Kunden Produkte wie Nüsse, Cerealien, Nudeln oder Reis in eigene Behälter abfüllen können. Auch das Café im Eingangsbereich werde eines Tages – nach Corona – dazu beitragen, dass der neue Edeka zum Mittelpunkt des Dorfes wird, hofft die Familie Rentschler.

Besonderer Tag

A ber nicht nur für die Kaufmannsfamilie und zwei führende Mitarbeiter aus dem Hause Edeka war dieser 3. Dezember ein besonderer Tag, sondern auch für Eutingens Bürgermeister Armin Jöchle. In seinen Grußworten ließ er nochmals die teils doch recht nervenaufreibende Geschichte, bis es soweit war, dass Eutingen einen solchen "Super-Markt" bekam, Revue passieren.

Jöchle freute sich nicht nur darüber, dass er zusammen mit den Familienmitgliedern Ulrike, Adam und Rainer Rentschler sowie mit Marktleiter Tobias Kipnich das blau-gelbe Band zerschneiden durfte, um damit symbolisch den Markt freizugeben, sondern vor allem darüber, dass er endlich auf die meistgestellte Frage, die man in der Gegend die letzten Jahre hörte, und die da lautete "Wann macht endlich der Edeka uff?" eine Antwort hatte.

Mit dem Gongschlag acht Uhr kamen auch die ersten Kunden in den Laden. Manuela Kohler aus Eutingen war eine der Ersten, die die frühe Öffnungszeit nutzte, um noch vor ihrem eigenen Arbeitsbeginn einkaufen zu gehen. Sie sprach aus, was viele Menschen in der Raumschaft fühlen. "Es ist einfach schön, dass wir wieder einen Laden haben." Es hat zwar lange gedauert, doch gut Ding will bekanntlich Weile haben und das Ergebnis spricht eine ganz eigene, positive Sprache.