Der Bernecksportplatz bekommt ein neues Kunstrasenfeld. Das hat der Ausschuss für Umwelt und Technik nun beschlossen.
Schramberg - Alexander Mönch von der Tiefbauabteilung erläuterte, dass der aktuelle Rasen aus dem Jahr 2008 erhebliche Schäden aufweist. Dies sei vor allem auf die hohe Nutzung des Platzes zurückzuführen, der intensiv von Vereinen, aber auch Schulen, in Anspruch genommen wird. Teils, so Mönch, hätten sich unter dem Rasen, weil nicht asphaltiert sei, kleine Mulden gebildet, die ausgeglichen werden müssten.
Entschieden habe sich die Verwaltung für ein Modell mit zwei besonderen Halmen, die für gute Stabilität sorgten. Verfüllt würde dieser Rasen mit Quarzsand und Kork. "Die Belastung der Gewässer durch Gummi hat mich immer geärgert, so Mönch. Zur Pflege seien die vorhandenen Maschinen geeignet, da brauche es keine Anschaffungen.
Linien für mehrere Felder
Außerdem würden ein Leerrohr für eine neue Lautsprecheranlage verbaut, die beiden "eingedellten" Tore würden ebenso ausgewechselt. Liniert würden dann das Haupt, ein Jugend- und ein Neuner-Spielfeld sowie – eine Anregung der Vereine – eine taktische Zone, in der sich die Trainer aufhalten sollen.
Wegen Notfällen während der Bauzeit sei die Verwaltung in Gesprächen bezüglich eines Ersatz-Landeplatzes, so Mönch. In den Haushalt 2023 sollen für das Vorhaben 350 000 Euro eingestellt werden, der potenzielle Maximal-Zuschuss betrage 84 000 Euro. Nach Ausschreibung und Submission könne die Vergabe im Ausschuss in der März-Sitzung erfolgen, erläuterte Mönch zum Zeitplan. Die Arbeiten seien, "das Verkleben funktioniert nicht bei Frost", über den Sommer bis Mitte August angedacht.
Frage nach Wartung
Oskar Rapp (Freie Liste) erkundigte sich nach der Wartung des bisherigen Platzes. Diese erfolge, so Mönch, durch einen städtischen Platzwart alle zwei Wochen inklusive einer jährlichen Tiefenreinigung. "Der Kork wird seit zehn, 20 Jahren verwendet – und ich habe nie etwas Negatives gehört", sagte er zu Rapps frage, ob das Material Algen oder Schimmel bilden könne. Jürgen Kaupp (CDU) fragte, ob die Sachentscheidung zuschussgefährdend sein könnte – Mönch entgegnete, eine Unbedenklichkeitsbescheinigung liege vor.
Kunstrasen alternativlos
Kaupp und Emil Rode (Freie Liste) ärgerten sich darüber, dass der Platz bereits austauschbedürftig sei. "Ich finde es tragisch. Vielleicht sollten wir da bei den anderen Kunstrasenplätzen Rückstellungen schaffen", so Rode, der nach einer Pflege-Dokumentation fragte. Es gibt einen Pflegeplan, so Mönch. Hauptproblem seien die Verklebungen, die ein Aufstellen der Halme nicht mehr möglich machen. Die Kunstrasenplätze seien aber bei dieser Nutzungsintensität und diesen Nutzungszeiten alternativlos, betonte er.
Keine Folgeverwertung
Rode fragte zudem nach dem Verbleib des alten Rasens und ob dieser beispielsweise auf Spielplätzen Verwendung finden könne. Dafür sei der Rasen wohl zu beschädigt. "Es gibt inzwischen Hersteller, die mit der Möglichkeit werben, die Plätze seien recycelbar. Aber ich befürchte, bei diesem Platz bleibt nur das thermische Verwerten", sagte Mönch.
Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr versprach, den Nachhaltigkeitsgedanken dabei künftig stets zu bedenken. Der Wechsel vom Gummi- zu Korkgranulat sei ja bereits ein Anfang. Der Ausschuss beschloss einstimmig, den neuen Platz in Auftrag zu geben.