Autor Hannes Finkbeiner stellt seinen zweiten Krimi, in dem erneut Sommelier Benjamin Freling zum Ermittler wird, am 28. Oktober in Freudenstadt bei einer Lesung vor. Foto: Jasper Ehrich

Benjamin Freling ermittelt wieder. Autor Hannes Finkbeiner schickt den Sommelier ins Kloster, allerdings nicht, um zu beten und zu arbeiten, sondern nur um zu arbeiten.

Baiersbronn/Freudenstadt - Der zweite Krimi von Hannes Finkbeiner, wieder unter dem Pseudonym Mattis Ferber erschienen, lässt erneut den Sommelier Benjamin Freling zum Ermittler werden, statt im Luxushotel seiner Familie am Kaiserstuhl im Benediktinerinnenkloster Marienwingert im Rheingau.

Finkbeiner, der in Schönmünzach in einem Hotelbetrieb aufgewachsen ist, setzt seine Hauptfigur Benjamin in eine für ihn neue Welt hinein. Benjamin war zuletzt Restaurantleiter im Gourmetrestaurant Freling, hat inzwischen seit mehr als einem Jahr keinen Job, einige Kilo zugelegt und – ist so ziemlich pleite. So pleite, dass seine Freundin so langsam genervt ist.

Sammlung verschlägt Fachmann den Atem

Da kommt Benjamin die Nachricht seines Freundes Pana von einem Job im Kloster gerade recht. Dort gibt es einen Weinkeller, und der hat es in sich. Die Ordensfrauen haben den Hausschwamm im Dachstuhl des Kapitelsaals, brauchen Geld für Sanierungsarbeiten und einen Sachverständigen, der den Wert der Weine einschätzt. Benjamin macht sich also auf ins Kloster, und was er dort vorfindet, verschlägt dem Sommelier förmlich den Atem, macht ihn sprachlos – eine Ansammlung der berühmtesten Weine der Welt. Woher stammen die Weine, wieso wird er mit der Aussage abgespeist, dass es sich um eine Schenkung handelt, und wieso fehlen Flaschen? Wo ist der Schlüssel, den die durch einen angeblichen Unfall verstorbene Schwester Rosalda hatte?

Benjamin, vom "versoffenen Arbeitslosen zum suffgeschulten Solo-Selbstständigen" geworden, beginnt zu recherchieren. Als dann noch weitere Todesfälle folgen, hat er sich schon längst festgebissen. Inzwischen geht es schon lang nicht mehr nur darum, das Rätsel um die Weine zu lösen. Bei seinen Ermittlungen geht der Sommelier so manches Risiko ein, gerät auch selbst in Gefahr und fleht das erste Mal in seinem Leben Gott an.

Wie schon im ersten Freling-Band "Mörderische Auslese" ist auch der zweite, der für sich eine abgeschlossene Geschichte ist, ein Lesespaß für Krimi- und Weinfans. Erneut schafft es Finkbeiner, eine bis zum Schluss spannende Handlung aufzubauen, die so ganz nebenbei sicher nicht nur Weinkennern Lust auf einen guten Tropfen macht. Denn die Geschichte entführt den Leser eben nicht nur in die Welt des Klosters, sondern auch in die Welt des Weins, besser gesagt in die Welt schier unbezahlbarer Weine.

Und den haben die nichts ahnenden Schwestern auch als Messwein verwendet. So lassen sowohl die Ordensschwestern als auch der sympathische Benjamin den Leser auch immer wieder schmunzelnd zurück – zum Beispiel, wenn er ihnen einen Wein für die Andacht aussucht – einen Châteauneuf-du-Pape blanc "Cuvée A Tempo" von der Domaine Pégau. Denn der sei voller Kraft, Fülle und Eleganz, ein Wein, der eine Andacht wahrscheinlich harmonisch ergänze.

Lesung in Freudenstadt am 28. Oktober

Mattis Ferber alias Hannes Finkbeiner liest aus dem zweiten Band seiner kulinarischen Krimi-Reihe um den ermittelnden Sommelier am Freitag, 28. Oktober, in der Thalia-Buchhandlung in Freudenstadt. Beginn ist um 19 Uhr, Einlass ist bereits ab 18.30 Uhr, Ende um 21 Uhr. Im Eintritt von zehn Euro ist ein Glas Wein enthalten. Das Buch "Die Süße des Todes – Ein Fall für Benjamin Freling", erschienen bei Bastei-Lübbe ist ein Taschenbuch mit 335 Seiten. Es kostet elf Euro.

Autor und Journalist

Hannes Finkbeiner, in Schönmünzach aufgewachsen, absolvierte eine Ausbildung zum Restaurantfachmann und arbeitete mehrere Jahre als Bankett- und Restaurantleiter. In Hannover studierte er Journalistik. Dort ist er inzwischen seit mehreren Jahren auch als Dozent tätig. Er arbeitet zudem als Restaurantkritiker, freier Autor und Journalist. Der Vater zweier Kinder lebt in Burgwedel bei Hannover.