In „Good Fortune“ tauscht Keanu Reeves seine ikonische Coolness gegen himmlische Tollpatschigkeit und bringt zwei Leben komplett aus dem Gleichgewicht.
Los Angeles, in goldenes Licht getaucht. Auf dem Dach des Griffith-Observatoriums steht Keanu Reeves – beiger Mantel, zugeknöpftes Hemd. Der Blick schweift über die Stadt. Es ist ein Bild, das Fans sofort wiedererkennen: der schweigsame Held, der in sich ruht.
Doch diesmal spielt „John Wick“-Star Reeves einen Engel mit Mini-Flügeln und maximaler Tollpatschigkeit. Statt Kriminelle zu jagen oder Cyberwelten zu retten, stupst sein Gabriel Smartphone-Zombies sanft aus dem Straßenverkehr. Und das ist nur der Anfang seines himmlischen Chaosauftrags.
Denn Gabriel bringt alles durcheinander. Der tollpatschige Engel tritt unvermittelt in das Leben zweier grundverschiedener Männer: Arj, gespielt von Aziz Ansari, ein ausgebrannter Projektarbeiter in der Gig-Economy, der von Auftrag zu Auftrag hetzt und langsam den Glauben an sich selbst verliert. Und Jeff, gespielt von Seth Rogen – ein wohlhabender Tech-Investor, der in einer Villa über den Hollywood Hills residiert und Arj gelegentlich als Taskagent beschäftigt.
Ungewöhnliche Rolle für Keanu Reeves
Arj steht vor dem Nichts, bis ein letzter Job ihn zu Jeff führt – der ihm kurzzeitig eine Chance bietet. Als alles wieder zerbricht, greift Gabriel ein und tauscht ihre Leben: Arj erwacht im Luxus, Jeff kämpft plötzlich ums Überleben. Doch Arj verliert sich im Reichtum, und Gabriel wird für seinen Eingriff bestraft – er verliert seine Flügel und wird zum Menschen. Nun müssen Gabriel und Jeff gemeinsam durch Arjs früheres Leben, bis Arj erkennt, was wirklich zählt.
In seiner Rolle als Engel schlüpft Reeves ungewohnt in eine dümmlich-tollpatschige Figur – ein Bruch mit seinem üblichen Image. Überraschend ist auch, dass er in den ersten Minuten des Films nur selten zu sehen ist und nicht, wie erwartet, die klassische Hauptrolle übernimmt. Was sich jedoch nicht ändert: Sein Ruf als attraktiver Schauspieler bleibt ungebrochen – selbst mit 61 Jahren wird sein Aussehen im Film mehrfach von weiblichen Figuren thematisiert.
Arj spielt im Verlauf des Films weiterhin sein eigenes Spiel. Im Leben des Tech-Millionärs Jeff fühlt sich der ehemalige Essenslieferant und Taskagent zunehmend wohl. Er möchte nicht in sein altes Leben zurückkehren – eine Entscheidung, die für Jeff schwerwiegende Folgen haben kann. Jeff akzeptiert schließlich die neue Situation und kämpft sich mit nichts als seinem Willen durch den Alltag, um gemeinsam mit Gabriel ein Dach über dem Kopf zu haben.
Keanu Reeves entdeckt als Gabriel die schönen Dinge des Lebens
Währenddessen entdeckt der gefallene Engel Gabriel die schönen Seiten des Lebens: Er geht tanzen, probiert zum ersten Mal Burger und Tacos und lernt Frauen kennen. Momente, die Keanu Reeves feinsinnig auskostet. Auch die Figur Elena, gespielt von Keke Palmer spielt eine zentrale Rolle im Film. Als ehemalige Arbeitskollegin von Arj taucht sie immer wieder auf und verliebt sich in beiden Welten in ihn. Sie wird zum emotionalen Anker für die verlorene Seele Arj. „Good Fortune“ ist eine Komödie, die sich mit der Frage beschäftigt, was im Leben wirklich zählt.
Good Fortune – Ein ganz spezieller Schutzengel. USA, 2025. 98 Minuten. Regie: Aziz Ansari. Mit Keanu Reeves, Aziz Ansar, Seth Rogen, Keke Palmer, Sandra Oh. Kinostart: 16. Oktober.