Mag das Muskelspiel: Uwe Hück (links) zeigt sich mit Firat Arslan Foto: Pressefoto Baumann/Julia Rahn

Und wieder etwas Neues: Uwe Hück, Ex-Betriebsratschef von Porsche und Ex-Thaiboxer, übernimmt einen Posten bei einem Konstanzer Fitness-Start-up. Erst im Februar gründete Hück eine eigene Partei.

Stuttgart - Uwe Hück (59) ist wieder für eine Überraschung gut: Der schillernde Ex-Porsche-Mann und Ex-Thaiboxer geht in die Fitnessbranche und wird Aufsichtsrat des Konstanzer Start-ups Bownce AG. Das teilte das 2019 gegründete Unternehmen am Donnerstag mit.

„Uwe ist ein Macher und Stratege, der mutig ist und sagt, was er denkt. Vor allem aber ist er ein Kämpfer – der sich nicht nur im Sport, sondern auch in der Konzernpolitik durchsetzen kann“, sagte Bownce-AG-Gründer Vitalij Zittel.

Hück wiederum lässt sich zitieren: „Sport hat mich großgemacht. Ohne Sport wäre ich nicht, der ich heute bin.“

Hück soll das Konstanzer Start-up repräsentieren

Das Start-up spezialisiert sich auf die Entwicklung und Produktion neuer Sport- und Spielgeräte, Softwarelösungen inklusive. Es will nach eigenen Angaben im Frühjahr kommenden Jahre den interaktiven „Bownce Ball“ samt App auf den deutschen Markt bringen. Weitere Geräte wie Hanteln oder Springseile sollen folgen.

Hück soll vor allem Aufgaben in der Kommunikation und der Repräsentation für Bownce übernehmen. Außerdem arbeite er für die Bownce-Stiftung, die sich für wohltätige Zwecke einsetze, heißt es. Als ehemaliger stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und Betriebsratschef der Porsche AG verfüge er über das nötige Netzwerk in Wirtschaft, Medien und Politik und habe als zweifacher Europameister im Thaiboxen „ein umfassendes Verständnis für die Bedürfnisse von Sportlern, effiziente Trainingsmethoden und Trends der Fitness-Industrie“.

Auch ein Cerberus-Mann sitzt im Aufsichtsrat

Die Aktiengesellschaft hat dafür durchaus bekannte Namen in den Aufsichtsrat berufen. Dazu zählen David Knower, Deutschlandchef der Finanzfirma Cerberus, und Chris Boos, der als KI-Experte gilt und auch Mitglied im Digitalrat der Bundesregierung ist. Die Bownce AG will laut Eigenwerbung „die Fitnessbranche revolutionieren“, indem Sensoren an Geräten und Körper den Trainingsfortschritt wie auch Gesundheitsdaten dokumentieren.

Hück wiederum hat sich nicht unbedingt als Innovator in Sachen Digitales einen Namen gemacht. Bei seiner fast 35-jährigen Laufbahn bei der Porsche AG war er als Mann für das Handfeste bekannt. Der gelernte Lackierer bildete sich im Arbeits- und Tarifrecht weiter und machte als Betriebsrat eine steile Karriere, bis er 2003 Vorsitzender des Konzernbetriebsrats wurde. Seit 2010 war er stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche AG. 2019 trat er von seinen Ämtern zurück und ging in die Politik.

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Derzeit tritt Hück als Spitzenkandidat im Südwesten mit der Partei „Bürgerbewegung für Fortschritt und Wandel“ bei der Bundestagswahl an. Die Bürgerbewegung hatte er Anfang des Jahres gegründet, nachdem er 2020 nach einem langwierigen Streit die SPD nach 40 Jahren Mitgliedschaft verlassen hatte. Die Partei ist derzeit vor allem in Baden-Württemberg aktiv und zählte im Juni rund 200 Mitglieder.