Regierungspräsidentin Sylvia Felder übernahm die feierliche Verpflichtung des neuen Landrats Andreas Junt. Foto: Kreisverwaltung

Mit einer Feier im Beisein von mehr als 200 Gästen wurde der neue Landrat Andreas Junt in der Schopflocher Festhalle in sein neues Amt eingesetzt.

Die Familie und Freunde sowie sein Vorgänger Klaus-Michael Rückert, aber auch Landtagsabgeordnete und Kollegen, Kreistagsmitglieder und Bürgermeister sowie Vertreter der Wirtschaft und aller wichtigen Institutionen im Landkreis waren am Freitagabend dabei, als Andreas Junt im Rahmen einer feierlichen Kreistagssitzung offiziell in sein neues Amt eingesetzt wurde. Seine erste Ausschusssitzung im Kreistag lag da bereits hinter ihm.

 

Hohe Schlagzahl

„Deine ersten Tage haben mit gezeigt, dass du für den Landkreis und seine Einwohner brennst und außerdem bereit bist, eine hohe Schlagzahl zu leisten“, betonte der Erste Landesbeamte Reinhard Geiser. Schon jetzt könne er sagen, dass es Spaß mache, mit Junt zu arbeiten.

Als erster stellvertretender Vorsitzender des Kreistags würdigte Michael Ruf den neuen Kreischef aus Glatten als „exzellenten Verwaltungsfachmann“, der die Melodie des Kreises, aber auch die Dissonanzen, von Kindesbeinen an kenne.

Ein Haus mit bröckelndem Fundament

Als Chefarchitekt des „Bauprojekts“ Landkreis übernehme Junt kein makelloses Gebäude, sondern ein Haus, dessen Fundament bröckle, sagte Ruf mit Verweis auf die herausfordernden Themen wie die belastende Kreisumlage und das chronisch unterfinanzierte Krankenhaus.

Ruf bot dazu die volle Unterstützung des Kreistages an. „Wir sind bereit, auch unpopuläre Wege mitzugehen, wenn du uns transparent, ehrlich und auf Augenhöhe in die Lösungsfindung einbindest“, sagte er dazu.

Bürgermeisterin Annick Grassi, die Kreisverbandsvorsitzende des Gemeindetages, lobte Junts Willen, das „Schiff Landkreis“ als Kapitän in künftig ruhigere Gewässer zu lenken. Helfen würden ihm dabei der Kreistag, die Mitarbeiter, die Bürgermeister und die Familie sowie Freunde.

Für die Mitarbeiter und Auszubildenden ergriffen der Personalratsvorsitzende Bernd Leix und der Jugend-und Ausbildungsvertreter Moritz Lehmann das Wort. Leix hatte Junt schon während dessen Zeit als Amtsleiter als „sehr guten und bei den Mitarbeitenden anerkannten Vorgesetzten erlebt, der das Wort Fürsorgepflicht verinnerlicht hatte“.

Lehmann machte kein Geheimnis aus den Wünschen des Nachwuchses an den neuen Landrat. Neben einer moderneren, digitaleren und attraktiveren Verwaltung gehören dazu Mitgestaltungsmöglichkeiten und Räume, in denen die Ideen des Nachwuchses ernst genommen werden, so Lehmann.

Gespür für Kompromisse

Die feierliche Verpflichtung des neuen Landrates übernahm Regierungspräsidentin Sylvia Felder. Junt habe mit dem Rüstzeug der Verwaltungskompetenz und seinem Gespür für Möglichkeiten und Kompromisse eigentlich alles notwendige, um den Landkreis erfolgreich in die Zukunft zu führen, bilanzierte Felder.

Junt selbst nutzte seine Rede für ein politisches Statement. Frieden, Sicherheit und ein politisches Miteinander, wie man es an diesem Abend erlebe, sei kein Selbstläufer sondern eine Errungenschaft, die man immer wieder neu erarbeiten und verteidigen müsse.

Er forderte eine verlässliche Finanzausstattung der Kommunen und Landkreise. Man brauche keine Wunschlisten und endlosen Grundsatzdebatten, sondern kluge und pragmatische Entscheidungen. Auch solche Entscheidungen, die weh täten und schwierig seien. Daran, die Ärmel jetzt hochzukrempeln, führe kein Weg vorbei.