Trotz eines regen Vereinslebens und weiterer engagierter Gruppen fehlt in der Gäugemeinde eines: ein Begegnungsort für alle Generationen. Vorschläge aus der Bevölkerung, wie sich das mit dem geplanten Dorf-Café ändern kann, sind am Samstag gefragt.
Die Kommune hat sich bekanntermaßen um Fördergelder für projektbezogene Bürgerbeteiligung beworben – genau daraus soll alsbald ein Konzept für ein Dorf-Café als Treffpunkt für Ostelsheim entstehen. Das Förderprogramm „Quartier 2030“ des Landes Baden-Württemberg richtet sich an Kommunen, die mit Maßnahmen der Bürgerbeteiligung Projekte zur alters- und generationengerechten Entwicklung starten wollen. Voraussetzung ist außerdem, dass Verwaltung und Gemeinderat das Vorhaben unterstützen und mit zivilgesellschaftlichen Partnern – das können Gruppen, Vereinen oder Kirchen sein – zusammengearbeitet wird.
Gemeinde übernimmt 20 Prozent der Projektkosten
80 Prozent der Projektkosten – rund 100 000 Euro – steuert das Land bei, 20 Prozent muss die Gemeinde Ostelsheim tragen. Die Mittel dienen ausschließlich der Bürgerbeteiligung, nicht der konkreten Umsetzung einer daraus entstehenden Idee. Die Dauer des Beteiligungsprojekts liegt bei zwei Jahren. Der gesamte Prozess wird durch ein Fachbüro begleitet. Im Ostelsheimer Rathaus laufen die Fäden für das Projekt bei Projektmanagerin Lena Abdi zusammen. Seit 1. August ist sie Ansprechpartnerin rund um das künftige Dorf-Café.
Offenes und interaktives Format
Das Fördergeld soll zwölf Termine der Bürgerbeteiligung ermöglichen, einer davon ist am kommenden Samstag mit einer Ideenwerkstatt von 15 bis 18 Uhr in der Ostelsheimer Festhalle. „Es ist ein offenes, interaktives Format“, sagt Abdi im Gespräch mit unserer Redaktion. Ziel sei es, die Ideen, Anregungen und Wünsche in Sachen Dorf-Café bei der Bevölkerung „abzuholen“. Eine Teilnahme über den gesamten Veranstaltungszeitraum sei nicht zwingend, „jeder kann dazukommen, wie er möchte“. Alle Altersgruppen seien willkommen, für die Jüngsten gebe es eine Kinderspielecke, außerdem Getränke und Snacks für alle – so wie es auch im künftigen Dorf-Café sein soll.
Best Practice-Beispiele aus dem Umland
Das Projekt werde vorgestellt und aufgezeigt, woran derzeit vonseiten der Gemeinde gearbeitet werde. Es wird diskutiert, wie der künftige Ort der Begegnung aussehen soll und wo er realisiert werden kann. „Wir brauchen Menschen aus dem Ort, die den Entwicklungsprozess von Anfang bis Ende begleiten, Menschen, die sich bereit erklären, später im Café mitzuarbeiten und künftig natürlich jede Menge Nutzer der Einrichtung“, erläutert die Projektmanagerin.
In der Ideenwerkstatt kommen laut Abdi auch Macher anderer Einrichtungen aus dem Umland zu Wort, die beispielhaft erzählen, wie ihr Projekt funktioniert: vom Tauschring Heumaden, vom Repair-Café Gechingen und vom Begegnungsraum „Rössle“ in Neuhengstett.
Gemeinsam werde man mit der Bürgerschaft am Samstag alle möglichen Ideen für das Dorf-Café sammeln und hoffe dort auf regen Austausch und Beteiligung. „Ich bin schon sehr gespannt auf die Ideenwerkstatt. Die bisherigen Reaktionen aus dem Ort waren jedenfalls sehr positiv“.