Thomas Schneider (Zweiter von rechts) bei der Vertragsunterschrift mit Wolfgang Niersbach, Oliver Bierhoff und Helmut Sandrock (von links). Foto: twitter.com/DFB_Team

Jetzt ist es auch vertraglich fixiert: Thomas Schneider wird der neue Assistenten beim DFB von Bundestrainer Jogi Löw. Am Montag unterzeichnete der ehemalige Trainer und Spieler des VfB Stuttgart einen Zweijahresvertrag.

Jetzt ist es auch vertraglich fixiert: Thomas Schneider wird der neue Assistenten beim DFB von Bundestrainer Jogi Löw. Am Montag unterzeichnete der ehemalige Trainer und Spieler des VfB Stuttgart einen Zweijahresvertrag.

Frankfurt/Main - Seit Montag gibt es kein Zurück: Ex-VfB-Trainer Thomas Schneider ist nun endgültig zum Assistenten von Bundestrainer Jogi Löw aufgestiegen. In der DFB-Zentrale in Frankfurt/Main unterschreib Schneider einen Vertrag bis einschließlich der EM 2016 in Frankreich.

Bei der Vertragsunterzeichnung dabei waren DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock und Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff.

Im Interview mit dfb.de sprach Thomas Schneider über...

...den Anruf von Jogi Löw: "Für mich war das eine Überraschung, obwohl ich natürlich auch mitbekommen habe, dass auch mein Name als Kandidat für den neuen Assistenten an der Seite von Joachim Löw genannt wurde. Der Bundestrainer hat mich dann gefragt, ob ich mir es grundsätzlich vorstellen könne, die Position des Assistenztrainers zu bekleiden. Wir haben uns dann zusammengesetzt und ausführlich über alles unterhalten."

"Ich empfinde das als Privileg"

 ...etwaige Zweifel: "Nicht meinerseits jedenfalls (lacht). Ich habe mir grundsätzlich die Frage gestellt, ob ich Cheftrainer bleiben möchte. Aber die Antwort war sehr einfach. Ich bin ein sehr junger Trainer, ich verfüge über acht Monate Erfahrung im Profibereich. Wenn man dann die Möglichkeit bekommt, für den DFB und die Nationalmannschaft an der Seite eines der weltbesten Trainer zu arbeiten und auch zu lernen, dann empfinde ich dies als Privileg. Ich kann künftig mit den besten Fußballern Deutschlands auf dem Platz stehen, mit lauter Weltmeistern - ich habe nicht viel Zeit benötigt, um zu wissen, dass ich das gerne machen möchte."

Schneider über seine Zeit nach dem VfB

 ...seine Zeit nach dem VfB Stuttgart: "Zunächst habe ich mir die Zeit genommen, um zu analysieren und zu reflektieren, woran es gelegen hat, dass mein Wirken in Stuttgart nicht nachhaltig erfolgreich war. Danach habe ich die Möglichkeit genutzt, einige Hospitationen zu machen und mich dadurch weiter zu entwickeln. Ich war in Salzburg bei Roger Schmidt, bei Markus Weinzierl in Augsburg, auch bei Arsene Wenger in London. Es waren tolle Erfahrungen, und ich bin sehr dankbar, dass ich die Chance bekommen habe, mich mit Trainern auf diesem Niveau auszutauschen."

"Joachim Löw unterstützen"

 ...seine Aufgaben beim DFB: "Ich bin der Assistent des Bundestrainers. Meine Aufgabe es ist es vor allem, Joachim Löw in seiner Arbeit zu unterstützen. Ich gehe nicht davon aus, dass wir Spielern, die bei Pep Guardiola oder Jürgen Klopp trainieren und von dort zur Nationalmannschaft kommen, den Fußball noch erklären müssen. Es geht darum, dass wir beim DFB eine Philosophie haben, die wir verfeinern und entwickeln, und die wir den Spielern immer wieder neu vermitteln müssen. Die Mannschaft ist gestanden, in ihr spielen viele Spieler, die schon lange dabei sind. In den Lehrgängen mit der Nationalmannschaft geht es mehr darum, die Form zu überprüfen und die Mannschaft optimal auf den nächsten Gegner vorzubereiten und einzustellen."

Schneider über sein Vorbild Ralf Rangnick

 ...Ralf Rangnick: "Speziell ist er für mich schon deswegen, weil er mehrfach mein Trainer war. Mit der U 19 des VfB waren wir sehr erfolgreich, sind deutscher Juniorenmeister geworden, auch bei den Profis des VfB habe ich unter ihm gespielt und später noch einmal bei meiner letzten Profistation in Hannover. Zu der Zeit damals war es in Deutschland fast schon revolutionär, wie er den Fußball interpretiert hat. Wir waren das erste Team, das mit einer Viererkette gespielt hat, heute ist das völlig normal. Ralf Rangnick hatte einfach sehr innovative Ansätze."

Schneider über Jogi Löw

 ...Jogi Löw: "Er war der Trainer, unter dem ich mich am besten entwickelt habe. Ich habe nach einer langen Verletzung unter ihm den Durchbruch geschafft, bis in den Kreis der A-Nationalmannschaft. Ich war sehr beeindruckt, von Art und Weise, wie er uns eingestellt hat, auch wie konzeptionell und taktisch er an die Spiele herangegangen ist. Unter ihm hatten wir immer einen klaren Handlungsplan – und er war gut darin, diesen zu vermitteln."

Die Borreliose-Erkrankung

 ...sein Karriere-Ende wegen einer Borreliose-Erkrankung: "Leicht war es nicht. Die Diagnose kam kurz nachdem ich meinen Vertrag bei Hannover 96 unterschrieben hatte. Ich war danach einfach nicht mehr leistungsfähig und habe dadurch einiges an Reputation verloren, weil nur wenige mit dieser speziellen Form der Infektion etwas anfangen konnten. Für mich war diese Zeit natürlich problematisch. Ich habe mich dann aber damit abgefunden, mir ist es relativ schnell gelungen, wieder nach vorne zu blicken. Ich habe ein Sportmanagement-Studium begonnen und abgeschlossen und ziemlich schnell den Weg als Trainer eingeschlagen."