Tobias Haug sorgte am Nordseestrand für die Sicherheit der Badeurlauber. Foto: DLRG Müllheim-Neuenburg

Vom Markgräflerland an die ostfriesische Nordseeküste. Tobias Haug aus Neuenburg ist als Rettungsschwimmer im Einsatz.

Für den 51-Jährigen war es der sechste Einsatz im zentralen Wasserrettungsdienst Küste (ZWRD-K) der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft DLRG. Nach fünf Jahren an der Ostsee war dies der erste Einsatz an der Nordseeküste.

 

Über Pfingsten seien die Campingplätze in Ostfriesland alle ausgebucht und extrem viele Menschen unterwegs gewesen, berichtet Haug vom Leben am Strand. Am Strand Schillig, in der Gemeinde Wangerland, befindet sich direkt neben dem drittgrößten Campingplatz Deutschlands auch die zentrale Unterkunft für etwa 20 Rettungsschwimmer. Von dort aus werden die Badestrände Schillig, Horumersiel und Hooksiel sowie der Strand in der Nachbargemeinde Bensersiel besetzt. Das heißt die Rettungsschwimmer sind tagsüber auf den Wachsstationen entlang eines 50 Kilometer langen Strandabschnitts verteilt, haben von 10 bis 18 Uhr Dienst und treffen sich abends wieder in der Unterkunft.

Der Neuenburger Gemeinderat ist in der DLRG-Ortsgruppe Müllheim-Neuenburg als Leiter Einsatz, Strömungsretter, Einsatztaucher und Tauchlehrer aktiv. Bei seinem Einsatz an der Küste war er als Wachleiter eingesetzt. Jetzt in der Vorsaison waren außer ihm als Wachleiter noch acht Rettungsschwimmer vor Ort, die sich auf die genannten Strände verteilten. Die Unterkunft und der gesamte Abschnitt werden von einer hauptamtlichen DLRG-Mitarbeiterin betreut. Die Wachtürme seien dort materiell alle sehr gut ausgestattet. Überall sind Sanitätsrucksäcke, Gurtretter oder Rettungsbretter vorhanden.

Das besondere an der Nordsee sei der Wechsel der Gezeiten mit Ebbe und Flut. Glücklicherweise blieb die Wachmannschaft in dieser Zeit von ernsten Einsätzen verschont. Zum Alltag gehörten immer mal wieder Wattwanderer, die sich durch scharfkantige Muscheln Schnittwunden an den Füßen zugezogen haben. Nach dem Dienst blieb Zeit für gemeinsame Freizeitaktivitäten wie Grillen oder eine Wattwanderung zu einem Wrack in der Nähe. Ein Regentag bescherte zudem die Gelegenheit, früher Feierabend zu machen und das Deutsche Marinemuseum in Wilhelmshaven zu besichtigen. Der DLRG-Bundesverband möchte die Unterkunft und Station als Ausbildungsstätte etablieren. So reift derzeit der Plan Pfingsten 2026 mit der Jugendgruppe beziehungsweise dem Jugend-Einsatz-Team zu verbringen.

ZWRD-K

Wachdienst:
Rund 5000 Rettungsschwimmer sind alljährlich von April bis Oktober im zentralen Wasserrettungsdienst Küste (ZWRD-K) im Einsatz. An 81 Wasserrettungsstationen werden zahlreiche Badestellen an Nord- und Ostsee abgesichert. Sie bewachen die Strände, warnen vor Gefahren im und am Wasser, suchen Kinder und Personen, versorgen leichte bis schwere Erste-Hilfe-Fälle und retten Menschen vor dem Ertrinken.

Aufwandsentschädigung:
Unterkunft und Verpflegung werden gestellt. Hinzu kommen acht Euro Taschengeld am Tag sowie ab einer Dienstzeit von mindestens sieben Tagen auch die Übernahme der Fahrtkosten.

Voraussetzungen:
Vorausgesetzt werden ein Mindestalter von 16 Jahren sowie das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen in Silber. Dieses kann man bei der DLRG-Ortsgruppe vor Ort erwerben.

Internet:
www.dlrg.de/mitmachen/wasserrettungsdienst/zentraler-wasserrettungsdienst-kueste-zwrd-k/