Dem beherzten Eingreifen der 43 Feuerwehrleute aus Neuenbürg, Arnbach und Waldrennach ist es zu verdanken, dass die vier Brandherde im Neuenbürger Forst nicht in einen großflächigen Waldbrand ausgeartet sind. Foto: Jänsch

Beherzter Einsatz im Forst verhindert am Dienstagabend größeren Waldbrand oberhalb der B  294.

Neuenbürg - Einen verheerenden Waldbrand konnten die Neuenbürger Feuerwehren am Dienstagabend verhindern. Gleich an vier Stellen oberhalb des Neuenbürger Friedhofs musste gelöscht werden. Da blieben selbst die Stadträte nicht verschont.

Da blieben selbst die Stadträte nicht verschont. Kurz wurde es unruhig in der jüngsten Sitzung des Neuenbürger Gemeinderates, als plötzlich der erste Melder eines anwesenden Feuerwehrmannes ging. Doch während sich der erste Alarm noch ignorieren ließ, dauerte es nur wenige Sekunden, bis auch drei weitere Melder im Sitzungssaal Alarm schlugen. Nach kurzer interner Absprache stürmten Jens Allion (UWV), Björn Zimdahl (SPD) und Thorsten Weber (SPD) los.

Nur wenig später hallten bereits die Sirenen vorbeibrausender Feuerwehrfahrzeuge durch die Kernstadt. Ihr Ziel: Vier Brandherde an einem Waldweg oberhalb der Bundesstraße B 294 auf Höhe des Friedhofs. Diese hatten sich am vergangenen Dienstagabend entzündet und durch das trockene Unterholz rasch auf eine Größe von rund zehn auf 20 Meter ausgebreitet, schätzte Feuerwehrkommandant Manfred Wankmüller. Gegen 19.15 Uhr gingen die ersten Notrufe bei der Neuenbürger Feuerwehr ein.

Starke Rauchsäulen waren gleich mehreren passierenden Verkehrsteilnehmern aufgefallen. Um die Brandherde in dem dichten Wald besser lokalisieren zu können, rief der Feuerwehrkommandant einen Polizeihubschrauber zu Hilfe. Dieser konnte feststellen, dass die Brandstellen zwischen 50 und 100 Meter auseinanderlagen. Die alarmierten Feuerwehren aus Neuenbürg, Arnbach und Waldrennach hatten aufgrund der Größe der Brandstellen eine Wasserversorgung aus der Enz aufgebaut.

Daher war die Enztalstraße, über die die Schläuche in den Wald verlegt wurden, am vergangenen Dienstagabend über mehrere Stunden voll gesperrt. Etwa gegen 20.30 Uhr hatten die 43 Feuerwehrleute die Flammen unter Kontrolle. Bis in den späten Abend hinein waren die Wehren jedoch mit Nachlöscharbeiten beschäftigt, um die Brandherde so weit herunterzukühlen, dass keine Nachtwache notwendig wurde.

Wankmüller zeigte sich am Abend erleichtert darüber, dass die Flammen schnell in den Griff zu bekommen waren: "Wenn sich der Brand rascher ausgebreitet hätte, hätten wir ein riesengroßes Problem gehabt. Das ist ein reiner Forstweg, der dort entlangführt – schlecht befahrbar und dicht bewaldet."

Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung. Am Dienstagabend formulierte der Feuerwehrkommandant aufgrund der vier Brandherde mit doch erheblichem Abstand noch vorsichtig: "Das sieht sehr unnatürlich aus." Die Polizei ist da direkter: "Wir gehen von Brandstiftung aus", erklärte Sabine Doll vom Polizeipräsidium Karlsruhe am Mittwochnachmittag. Wenige Stunden später konnte sogar ein Einwegfeuerzeug an einem der Brandorte sichergestellt werden, das nun von der Kriminaltechnik auf Spuren untersucht wird.

Das könnte die Ermittlungen zwar erleichtern, aber dennoch bittet die Polizei um sachdienliche Hinweise. Zeugen, die etwas Verdächtiges beobachtet haben, werden gebeten, sich telefonisch unter 0721/66 60 an den Kriminaldauerdienst Karlsruhe zu wenden.

Feuerwehrkommandant Wankmüller war mit dem tatkräftigen Einsatz seiner Kollegen äußerst zufrieden: "Mein Team hat wirklich ganze Arbeit geleistet – das war nicht einfach bei den Temperaturen und dem Gelände." Aufgrund ihres Einsatzes verpassten der scheidende Stadtrat Weber seine feierliche Verabschiedung aus dem Gremium sowie die neugewählten Räte Zimdahl und Allion ihre Verpflichtung.