Die Pforzheimer Fachwart-Kollegin Sigrid Schneider (links neben der Leiter) ließ beim Schnittkurs des Obst- und Gartenbauvereins Arnbach auch die Teilnehmer selbst praktische Erfahrungen am "lebenden Objekt" sammeln. Foto: Ferenbach Foto: Schwarzwälder Bote

Vegetation: Gut besuchter Schnittkurs des Obst- und Gartenbauvereins Arnbach / Baumschere sowie Leiter

Bevor die Vegetationsperiode im Frühjahr wieder richtig losgeht, finden in der Region vielerorts Schnittkurse für Obstbäume und Beerensträucher statt. Dann ist deren Wasserfluss noch eingeschränkt und Blätter und Knospen noch nicht ausgetrieben, was eine gute Sicht auf das Geäst ermöglicht.

Neuenbürg-Arnbach. Auch der Obst- und Gartenbauverein (OGV) Arnbach hat am Samstagnachmittag Interessierte zur kostenlosen Schnittunterweisung in seinen Lehrgarten und auf die angrenzenden Streuobstwiesen eingeladen.

Zwei Gruppen

Seit 1997 führt der Verein jährlich derartige Schulungen auf seinem 1995 erworbenen Gelände am Arnbacher Ortsrand durch. Vereinsvorsitzender Joachim Dengler und die beiden Fachwarte Thomas Fix (OGV Arnbach) sowie Sigrid Schneider aus Pforzheim konnten rund 20 Teilnehmer, darunter auch viele Frauen, begrüßen und teilten diese in zwei Gruppen ein.

Fix und Schneider – beide schon seit mehreren Jahren dabei – gaben dabei am "lebenden Objekt" ihr Expertenwissen in Theorie und Praxis an die Nutzgartenliebhaber weiter. Mit Baumschere und Leiter arbeiteten sich die beiden Fachwarte, aber auch die Teilnehmer selbst, von oben nach unten, Ast für Ast, entlang der Leitäste durch. Dabei lichteten sich die Baumkronen von Zwetschgen- und Apfelbaum zusehends.

Sämtliche, für eine ertragreiche und komfortable Obsternte und nicht zuletzt die Gesunderhaltung des Baumes ungünstigen Triebe fielen dem Radikalschnitt zum Opfer.

Nicht zuletzt sorgt das Auslichten auch dafür, dass alle Äste bis in die unteren Bereiche der Krone, genügend Licht bekommen. "In den ersten fünf Jahren nach der Pflanzung sollte man den jungen Baum jedes Jahr zurückschneiden, danach mindestens alle zwei Jahre", führte Schneider aus. "Die obersten Spitzen der Leitäste sollten am Ende alle in etwa auf derselben Höhe sein. Und die Mitteltriebspitze auf die Leitäste eine Dachform mit einem Winkel von 120 Grad bilden", meinte Dengler, der ebenfalls Fachwart ist.

Nicht immer sei nur eine Möglichkeit die richtige, gab Schneider zu verstehen, wenn aus den Reihen der Zuschauer verschiedene Vorschläge zum passenden Schnitt kamen. Wichtig sei jedoch, die Fruchtäste immer komplett und sauber abzuschneiden und die Schnittfläche nicht mit bloßen Händen anzufassen. Da das Wetter mitspielte, konnten die beiden Fachwarte an diesem Nachmittag detaillierte Ausführungen an Bäumen und Sträuchern machen und auch auf Fragen der Teilnehmer eingehen.