Uwe Jakob, Betreiber der Neuenbürger Markthalle, tut sich schwer mit der Senkung der Mehrwertsteuer.Foto: Jänsch Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Händler senken die Preise

Neuenbürg/Straubenhardt. Ab diesem Mittwoch purzelt die Mehrwertsteuer bis zum Ende des Jahres von 19 auf 16 beziehungsweise von 7 auf 5 Prozent. Das soll die Verbraucher in der Corona-Krise finanziell entlasten und die Wirtschaft ankurbeln. Doch wie gehen die Einzelhändler damit um?

"Was sollen wir Kleinen denn machen?", fragt beispielsweise Uwe Jakob, Betreiber der Neuenbürger Markthalle, ratlos. Er habe die Ware, die jetzt bei ihm im Laden stehe, schließlich ebenfalls zu 19 und 7 Prozent eingekauft. "Wer soll denn meine Differenz bezahlen?", wenn er jetzt nur noch den ermäßigten Mehrwertsteuersatz von den Kunden nehme, zeigt der 66-Jährige auf. Bei der Ware allerdings, die Jakob erst ab dem 1. Juli kauft, will er den vergünstigten Satz an seine Kundschaft weiterreichen. Bei Edeka Getsch in Straubenhardt waren bis Dienstagmittag nach Angaben der Filialleiterin schon nahezu alle Etiketten der rund 32 000 Artikel im Sortiment ausgetauscht. Sie zeichnen jetzt den günstigeren Preis aus. Der Drogeriemarkt dm in Neuenbürg verzichtet indes auf den aufwendigen Austausch der Etiketten. Erst an der Kasse soll dort der günstigere Mehrwertsteuersatz ausgewiesen werden.

Discounter-Riese Lidl ist der Senkung der Mehrwertsteuer zuvorgekommen und bietet seine Produkte bereits seit dem 22. Juni günstiger an. Bei Aldi geht man einen anderen Weg: Dort werden seit 27. Juni alle Produkte für drei Prozent weniger verkauft – ganz gleich ob für sie der ermäßigte Steuersatz gilt oder nicht.