Unfallchirurg Alexander Pelz hat eine Zulassung als Durchgangsarzt erhalten. Foto: Krankenhaus Foto: Schwarzwälder Bote

Gesundheit: Arbeitsunfälle werden im RKH Neuenbürg versorgt

Neuenbürg. Der Facharzt für spezielle Unfallchirurgie des RKH Krankenhauses Neuenbürg, Alexander Pelz, bekommt eine Zulassung als Durchgangsarzt, heißt es in einer Pressemitteilung der Klinik. Ein Durchgangsarzt – kurz D-Arzt genannt – ist ein Arzt, der von den Berufsgenossenschaften eine Zulassung zur berufsgenossenschaftlichen Heilbehandlung bekommt. Dies berechtigt ihn, alle Arten von Arbeits- und Wegeunfällen, zu denen auch Schulunfälle zählen, zu behandeln.

In der Regel sind Durchgangsärzte Fachärzte für Unfallchirurgie und Orthopädie. Dabei ist er nicht nur zuständig für die Koordination der Erstversorgung, sondern auch über die Rehabilitation bis zur Empfehlung von Entschädigungsleistungen.

Erste Anlaufstelle ist das Klinikum Neuenbürg

Bei Arbeitsunfällen und Wegeunfällen ist die Berufsgenossenschaft verpflichtet, möglichst schnell eine fachärztliche Versorgung zu gewährleisten. Durchgangsärzte sind somit die erste Anlaufstelle für Arbeitsunfälle und entscheiden nach der Diagnose über den weiteren Verlauf der Behandlung und die weiterbehandelnde Einrichtung, beziehungsweise den weiterbehandelnden Arzt.

Ein Patient hat bei Arbeitsunfällen keine freie Arztwahl. Selbst nach der Vermittlung an einen Allgemeinarzt kontrolliert der D-Arzt den Abschluss der Behandlung.

Nachdem im oberen Enztal keine D-ärztliche Versorgung mehr vorhanden war, können Arbeitsunfälle nun entweder am RKH Krankenhaus Neuenbürg versorgt werden oder müssen ins Klinikum nach Pforzheim. Alexander Pelz wird in Neuenbürg nun für diese Art von Unfällen zuständig sein. "Wir können daher die Ende letzten Jahres entstandene Versorgungslücke sehr gut ausgleichen", sagt Dominik Nusser, Regionaldirektor der Enzkreis-Kliniken.

Erste Veränderungen sind deutlich spürbar

Erste Veränderungen im Patientenfluss zeigen sich schon. "Wir merken den Wegfall des D-Arztverfahrens in unserer Umgebung deutlich. Bei den Arbeitsunfällen zeigt sich eine stark erhöhte Frequenz. Nachdem im oberen Enztal keine weitere Zulassung mehr vorliegt, haben wir in Neuenbürg die Versorgung der ambulanten Behandlung von Arbeits- und Schulunfällen komplett übernommen" so Stefan Sell, Ärztlicher Direktor des Zentrums für operative Medizin.