Mit Mitteln aus dem Förderprogramm "Kitas stellen Familien in den Mittelpunkt" wurde in einer Betreuungseinrichtung in Neuenbürg eine Elternbibliothek eingerichtet. Foto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Enzkreis stellt Familien in den Mittelpunkt / Einstimmige Rückmeldung nach Ablauf des Pilotprojekts

Neuenbürg/Enzkreis. Eltern, als wichtigste Wegbegleiter der Kinder und Familien, seien die Urzellen einer Gesellschaft. Starke und selbstbewusste Kinder könnten nur in einem geschützten, geborgenen und vertrauensvollen Umfeld aufwachsen und deshalb seien Schutz sowie Stärkung der Familie eine wichtige Aufgabe der Gesellschaft, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamtes.

"Genau hier setzt das neue Förderprogramm ›Kitas stellen Familien in den Mittelpunkt‹ (KiFaMi) des Enzkreises an, dessen finanzielle Förderung die teilnehmenden Kitas dazu befähigt, die notwendigen Bedarfe der Familien durch passende Angebote abzudecken", erklärt Enzkreis-Sozialdezernentin Katja Kreeb. Das können ein Elterncafé, eine Elternbibliothek, Eheabende oder Kita-Sozialarbeit sein – die Angebote seien so vielfältig wie die Familien und so bunt wie die Kita-Landschaft selbst.

"Einstimmig hatten die am Pilotprojekt teilnehmenden Kitas dem Jugendamt rückgemeldet, dass sie endlich umsetzen können, was sie schon lange überlegt hatten, wozu ihnen bisher aber die finanziellen Mittel fehlten", berichtet Andrea Simolka-Walter vom Jugendamt. Jetzt, gegen Ende der zweijährigen Pilotphase, sei eine richtige Aufbruchsstimmung zu spüren, bei den Erzieherinnen wie bei den Eltern.

So entstand mit der finanziellen und fachlichen Unterstützung durch das Jugendamt beispielsweise in einem evangelischen Kindergarten in Neuenbürg eine Elternbibliothek, die inzwischen rege genutzt werde. In Engelsbrand wurde dagegen ein Chorprojekt in der Kita Naseweis initiiert, das bereits einen ersten Auftritt in der dortigen Antoniuskirche gab.

"Auch Qualifizierung und Weiterentwicklung ist ein wichtiges Thema", ergänzen die Kindergartenfachberaterin Alice Zahorneanu und ihr Kollege Hartmut Brunßen, die den Einrichtungen als direkte Ansprechpartner im Jugendamt zur Seite stehen. "Viele Leiterinnen und Mitarbeiterinnen drängen angesichts gesellschaftlicher Veränderungen und neu hinzukommender Aufgaben auf Fort- und berufliche Weiterbildung."

Entsprechende Maßnahmen, zum Beispiel Weiterbildungen zu Elternberaterinnen, seien daher ebenso ein Förderschwerpunkt in der Pilotphase gewesen. Dass die Kitas nun mit der finanziellen und fachlichen Unterstützung des Jugendamtes viel mehr anbieten und umsetzen könnten, mache sowohl den Eltern als auch den Erzieherinnen Mut für die Zukunft.

Weitere Einrichtungen

Nun möchte das Landratsamt das Projekt ausweiten und weitere Kindertageseinrichtungen für das Projekt mit einer Summe von bis zu 10 000 Euro pro Jahr und Standort gewinnen. "Wir wollen persönliche Handlungskompetenzen stärken und die Qualität der Kita-Arbeit weiter verbessern, damit diese ihre konzeptionelle Ausrichtung weiterentwickeln und immer mehr zu Orten für Familien werden können", verspricht sich Kreeb. Der Jugendhilfeausschuss wie auch der Kreistag stimmten dieser Auffassung zu und gaben daher grünes Licht für eine Ausweitung des Förderprogramms auf zunächst 15 Standorte.

Eine Ausweitung auf den ganzen Landkreis ist denkbar. Für weitere Infos zum Programm steht Alice Zahorneanu (Telefon 07231/30 89 33 2) oder per E-Mail unter alice.zahornean@enzkreis.de zur Verfügung.