Alles ist für die Besuchersaison vorbereitet, doch noch bis mindestens Ende Juni bleiben Stolleneingang und Stollenschänke beim Besucherbergwerk für den Publikumsverkehr geschlossen. Foto: Ferenbach Foto: Schwarzwälder Bote

"Frischglück": Besucherbergwerk noch bis mindestens Ende Juni geschlossen / Hoffen auf finanzielle Unterstützung

Noch bis mindestens Ende Juni bleibt das Schaubergwerk "Frischglück-Grube" in Neuenbürg aufgrund der Corona-Pandemie für Besucher geschlossen.

Neuenbürg. Laut Jürgen Göbel, für den Besucherbetrieb zuständiges Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft (Arge) Neuenbürger Bergbau, hängt viel mit der speziellen Situation der Führungen unter Tage zusammen. Weder das zuständige Regierungspräsidium, noch das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau in Freiburg können derzeit Aussagen treffen, wie eine solche Freizeiteinrichtung einzuordnen und unter welchen Bedingungen eine Öffnung in der laufenden Saison noch möglich ist.

"Ein vernünftiges Hygienekonzept ist für die beengten Verhältnisse unter Tage nur sehr schwer zu erstellen. Letzten Endes müssen unsere Besucher geschützt werden und natürlich auch die Bergwerksführer", räumt Göbel ein. Ähnlich zeigt sich die Situation in der "Stollenschänke", welche der Verein bis jetzt auch nicht öffnen durfte beziehungsweise wo nach den derzeit geltenden Vorschriften eine Bewirtschaftung mangels Sitzflächen unrentabel ist.

Aushilfen verzichten auf Entschädigung

Finanzielle Unterstützung erhofft sich die Arge aus einem Antrag für Soforthilfe an die Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald. "Dieser kleine Zuschuss würde uns erst einmal ein Stück weiterhelfen. Denn ansonsten müssten wir jetzt nach und nach unsere Ressourcen aufbrauchen", erläutert Göbel. Zudem habe der Landesverband der Bergmannsvereine Baden-Württemberg eine Eingabe an den Landtag gemacht, deren Ausgang allerdings noch offen sei. "Die Stadt Neuenbürg kam uns insofern entgegen, als sie uns die Verbrauchskosten und die Versicherungen gestundet hat", zeigt sich Göbel erleichtert. Zumal man in so einem Betrieb auch mal mit unvorhergesehenen Kosten rechnen müsse. "Auch unsere 450- Euro-Aushilfen haben auf ihre Entschädigung verzichtet, so lange der Besucherbetrieb ruht. Ebenso erhoffen wir uns aus einem Aufruf an die Mitglieder eine gewisse Spendenbereitschaft angesichts der schwierigen finanziellen Situation", so Göbel.

Mit Zurückhaltung beim Publikumsverkehr wird seiner Ansicht nach – zumindest anfangs – jedoch zu rechnen sein, sollte die Saison mit Einschränkungen anlaufen können. "Die Leute werden einerseits vorsichtig sein, ob sie sich in solch beengte Verhältnisse begeben, andererseits müssen wir für unseren Verein jegliches Risiko ausschließen", äußert er seine Bedenken. "Momentan müssen wir uns den Gegebenheiten fügen und können nur auf weitere finanzielle Unterstützung zur Aufrechterhaltung des laufenden Betriebs und auf eine Abschwächung beziehungsweise ein Ende der Pandemie hoffen", führt er aus.

Auch das Besucherbergwerk, der Heilstollen und die "Stollenklause" bei der Stollengemeinschaft Neubulach sind laut deren Webseite bis auf Weiteres geschlossen.