Hendrik Hager und das Akkordeonorchester "Akkora" Arnbach beim Konzert in der Stadthalle Neuenbürg. Fotos: Keller Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Stehende Ovationen für musikalisches Feuerwerk des Akkordeonorchesters Arnbach

Mit einem gigantischen Konzert hat das Akkordeon-Orchester "Akkora" aus Arnbach neue Maßstäbe gesetzt.

Neuenbürg. Stehende Ovationen schon während des Konzerts des Akkordeonorchesters Arnbach in der ausverkauften Neuenbürger Stadthalle spiegelten die Begeisterung des Publikums wider. Besucheraussagen wie "Hammer", "einfach nur genial" oder "fernsehreif" sind nur ein Bruchteil des Lobes, das nach dem grandiosen Konzert auf den musikalischen Leiter Michael Maier einprasselte.

Schon der Einmarsch des Orchesters wurde mit viel Beifall bedacht und beflügelte die Akkora-Musiker gleich zum Auftakt des Konzertabends, das unter dem Motto stand: "Akkora Chart-Show". Durch das Mitgehen des Publikums gleich von Anfang an war nach Aussage von Maier sofort eine lockere Atmosphäre gegeben, die die Musiker beflügelte. Dazu beigetragen, hat auch Jennifer Loosemore, die in bewährter Weise charmant, sexy und informativ durch das Programm führte und die Besucher auf die jeweiligen musikalischen Feuerwerke einstimmte. "Bei dieser Stimmung waren die Strapazen des Arrangierens und die neun-monatigen Proben schnell in den Hintergrund gedrängt", ergänzte der musikalische Leiter.

Musikfreunde, die sich an den Hits aus den 1970er-Jahre von "Amarillo" über "Er gehört zu mir" bis hin zu "Hot Stuff" erfreuen, kamen beim Schlager-Marathon voll auf ihre Kosten. Durch die vielen "Schlager-Schnipsel" – insgesamt wurden hier 34 Songs angespielt, war aufgrund der schnellen Ton- und Rhythmuswechsel höchste Aufmerksamkeit der Musiker gefordert.

Nicht minder groß war die Freude bei den Liebhabern der beliebtesten Pop-Balladen. Mit den abgefahrensten größten Rocksongs rockte Akkora die Stadthalle. Die Halle stand Kopf und die Stimmung brodelte nicht nur zu "Engel" von "Rammstein", sondern auch zu den Knallern von "Led Zeppelin", "The Sweet" und "Foreigner". Fehlen durften da auch nicht die deutschen Rockklassiker wie "Westerland" (Die Ärzte) oder "Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann" von Nena. Hier kamen nicht nur die faszinierenden Licht- und Pyroeffekte voll zur Geltung, sondern auch die begleitende professionelle Multi-Media-Show.

Zusammenspiel funktioniert

Musikalische Unterstützung ins Boot geholt hatte der Akkora-Förderverein mit "Akkora und friends" nicht nur mit den Sängern Raphael Pomke, Chris Becker und Stefan Kistner, sondern auch mit dem Schulchor des Pforzheimer Theodor-Heuss-Gymnasiums und dem Gospelchor der Liebfrauenkirche Dillweißenstein, die mehr als nur Background-Chöre waren. Das Zusammenspiel von Orchester, Sänger und den Chören funktionierte hervorragend. Hörgenuss vom Feinsten war nicht nur angesagt bei der Ballade "You raise me up", bei der Pomke mit dem Gospelchor brillierte, sondern auch zu "This is the Moment" aus dem Musical "Jekyll und Hyde". Das Gefühl, er ist "live" vor Ort, vermittelte in Perfektion Becker nicht nur alias Joe Cocker sondern auch als Bill Ramsey. Ohrwürmer wie "Unchain my heart" und "Pigalle" begeisterten.

Woodstock nach Neuenbürg verlegten Becker und Akkora mit "The Letter". Grandios war auch der Auftritt von Kistner mit "Jeanny" von Falco und "November Rain". Zu "Your Voice" wurden Kistner und Akkora von Hendrik Hager von den Heidelberg Distroict Pipes and Drums mit dem Dudelsack als besonderes Highlight unterstützt. Als die Sänger und Akkora gemeinsam "We are the Champions" und "The Show must go on" zu Gehör brachten, stimmten die begeisterten Besucher dem mit stehenden Ovationen zu.