Neuenbürg/Dobel/Straubenhardt - Die Fertigstellung der Baumaßnahmen auf L 339 und L 340 im ersten Abschnitt verzögern sich erneut. Wie das zuständige Regierungspräsidium mitteilt, soll der Abschluss der Gesamtmaßnahme bis 10. November dadurch nicht gefährdet sein.

Einmal wurde die geplante Wiedereröffnung der Landesstraßen  339 und 340 bereits verschoben. Ursprünglich sollte die Strecke zwischen Dobel und Dennach bereits nach dem 4. Oktober wieder freigegeben werden. Wegen schlechterer Untergrundverhältnisse als angenommen, waren Nachbesserungen notwendig, die das Ende der Bauarbeiten um zwei Wochen verzögern sollten. Damit hätte der Verkehr zum Ende dieser Woche wieder rollen können.

Nun ergeben sich laut zuständigem Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe weitere Verzögerungen. Neuer Eröffnungstermin: 23. Oktober. "Die dreitägige Verschiebung ist auf ein Starkregenereignis vor rund zwei Wochen zurückzuführen, bei dem in kurzen Teilbereichen der neu eingebaute Schotter ausgespült wurde und die Schadstellen zunächst beseitigt werden mussten", erklärt Präsidiumssprecherin Irene Feilhauer.

Trotzdem solle der Gesamtfertigstellungstermin, der 10. November, eingehalten werden. Ein kleines Hintertürchen lässt man sich im Regierungspräsidium jedoch offen: "Sofern keine Überraschungen im Untergrund auftreten."

Mit dem zweiten Bauabschnitt zwischen Dennach und Schwann wolle das Regierungspräsidium jedoch nicht in derselben Woche beginnen, sondern erst ab dem 28. Oktober. Erstaunlich, dass die Verantwortlichen trotzdem nicht von ihrem Fertigstellungstermin abrücken – blieben für Abschnitt zwei statt avisierter fünf Wochen Bauzeit doch lediglich zwei über. Damit müssten die Arbeiter mit weniger als der Hälfte der Zeit auskommen.

In einem Szenario wäre der Abschluss der Arbeiten laut Feilhauer allerdings nicht bis 10. November zu gewährleisten. Denn die Stadt Neuenbürg wolle auf dem Streckenabschnitt zwischen Dennach und Schwann noch eine "Linksabbiegespur zu einem Gewerbebetrieb" bauen. Damit die L 339 nicht in Kürze erneut gesperrt werden müsste, würde nun von Regierungspräsidium und Stadt geprüft, ob die Verbreiterung des Fahrstreifens im Abbiegebereich im Auftrag des RP möglich ist.

Mit Abbiegespur wäre der Termin hinfällig

"In diesem Fall wäre die Fertigstellung des zweiten Bauabschnittes bis Anfang November nicht möglich."

Denis Kraft, Leiter des Neuenbürger Tiefbauamtes, nimmt diesem Vorhaben jedoch den Wind aus den Segeln: "Das RP hätte die Abbiegespur bauen können – auf unsere Kosten – nur hätte das sicher zu einem Schnellschuss und Problemen geführt. Erfahrungsgemäß bedarf so etwas einer Planung und einer gewissen Vorlaufzeit, um hier alles sauber abwickeln und abstimmen zu können." Die Abbiegespur sei der geplanten Erschließung der Fläche "Im Haag" geschuldet. So werde das RP die Sanierung eines 200 Meter langen Teilstücks in diesem Bereich aussparen und die Erneuerung des Straßenbelags im Zuge der "innerörtlichen Sanierung" nachholen.

Kommentar: 10. November in Wackelpudding

Von Christoph Jänsch

Am 10. November ist Schluss. Dann, ja spätestens dann, ist die Baustelle zwischen Dobel und Schwann Geschichte. Komme was wolle. Zwar wird der erste Bauabschnitt gut anderthalb Mal so lange dauern wie geplant, aber die fleißigen Arbeiter holen das bisschen Zeitverlust im zweiten Bauabschnitt locker wieder rein. Jetzt kann wirklich nichts mehr schiefgehen. Gut, es sei denn, man hat bei den Voruntersuchungen übersehen, dass unermüdliche Regenwürmer den Untergrund so radikal aufgelockert haben, dass erst nachgebessert werden muss. Oder es kommt unerwartet Bodennebel. Oder gar Regen. Oder überhaupt Wetter. Denn mit Wetter hatte man bei den Planungen wirklich nicht gerechnet. Kann ja keiner ahnen. Hoffentlich erinnern die Mütter der Bauarbeiter ihre Kinder an eine Jacke. Nicht auszudenken, wenn sich einer erkältet. Der 10. November ist jedenfalls felsenfest in Wackelpudding gemeißelt.