Seit Anfang Juli ist der "fliegende" Erweiterungsbau des Kindergartens "Zwergenburg" in Neuenbürg in Betrieb. Fotos: Jänsch Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: In die Behelfs-Erweiterung der "Zwergenburg" sind drei neue Kindergartengruppen eingezogen

Die Container, die den Kindergarten Zwergenburg erweitern, sind bezogen. Ursprünglich sollte der Bau eine Übergangslösung für maximal fünf Jahre sein. Das könnte sich jedoch ziehen. Die Stadtverwaltung gewährte einen ersten Einblick.

Neuenbürg. "Container vermitteln eigentlich eine Behelfsmäßigkeit", erklärte Neuenbürgs Bürgermeister Horst Martin beim Pressetermin am Kindergarten "Zwergenburg". "Aber die Container sind sehr wohlwollend von Eltern und Gemeinderat aufgenommen worden und fügen sich hervorragend ins Gelände ein." Seit 1. Juli ist der "fliegende" Erweiterungsbau des Kindergartens mit drei Gruppen von Kindern zwischen einem und drei Jahren in Betrieb. Zwei dieser Gruppen sind mit Ganztagesangebot, eine mit verlängerter Öffnungszeit.

"Fliegend" heißt der Bau deswegen, weil er ursprünglich als Übergangslösung dienen sollte. Maximal fünf Jahre – anschließend sollte dieser wieder verschwinden. Bis dahin sollte eine neue Lösung her: Entweder das ausgediente Wohnheimgebäude der Lebenshilfe Pforzheim in der Hornisgrindestraße oder ein Neubau im geplanten Neubaugebiet "Buchberg IV". Doch beim Pressetermin zeigte sich, dass die Stadtverwaltung sich durchaus auch eine längerfristige Nutzung in den Behelfsbauten vorstellen könnte. Clemens Knobelspies, Leiter des Hochbauamtes zeigte auf, welche Voraussetzungen dann erfüllt sein müssten: "Die Container haben eine Zulassung für fünf Jahre. Nach Ablauf dieser Zeit müssen sie zur Nachprüfung." Dieser Turnus sei bei "fliegenden Bauten" so festgeschrieben.

Acht Betreuerinnen

30 Kinder und acht Betreuerinnen haben es sich in den 32 Containern gemütlich gemacht. Alle acht sind für die Erweiterung neu eingestellt worden. Von innen ist es kaum zu erkennen, dass es sich bei dem Gebäude um zusammengestückelte Container handelt. Es gibt Aufenthalts- und Büroräume für die Erzieherinnen, für jede Kindergarten-Gruppe einen eigenen Raum sowie Schlafzimmer, ein Bewegungsraum, eine Küche mit angeschlossenem Esszimmer sowie mehrere Sanitäranlagen für Kinder und Betreuer.

Mitunter sind die Gruppenräume nur durch eine Tür, die häufig offen steht getrennt, erklärt die stellvertretende Kindergartenleiterin Nina Krautscheid. "Die Kinder können sich hier viel mehr entfalten. Sie sind wesentlich freier und auch näher beieinander", zeigt sich diese von der neuen Errungenschaft begeistert. Doch nicht nur den Erzieherinnen, auch den Kindern und den Eltern gefielen die neuen Räumlichkeiten.

Die Zufriedenheit führt Hauptamtsleiter Fabian Bader auch auf die intensive Vorbereitung zurück: "Wir haben uns im Vorfeld auch andere Containerbauten angeschaut." Daher habe man beispielsweise gleich an den Einbau akustischer Elemente an der Decke gedacht, um den Lärmpegel in den Räumlichkeiten zu senken. Außerdem habe man das Angebot der Container-Firma von einem Architekturbüro überprüfen lassen, um auf Nummer sicher zu gehen, dass keine elementaren Dinge vergessen worden sind.

600 000 Euro hat der Aufbau der Container samt Einrichtung gekostet. Michael Müller vom Stadtbauamt schätzt, dass das Herrichten der Außenanlage etwa noch mal 10 000 Euro verschlingt. Außerdem muss noch eine Versorgungsleitung bis zur Anlage gelegt werden. Aktuell würden die Container nach Angaben des Hochbauamtsleiters noch über den Baustrom versorgt. Dies dauere noch drei bis vier Wochen. Die reine Bauzeit betrug insgesamt rund zwei Monate. Zwei weitere Monate wurde geplant. Für dieses eng gesteckte Zeitfenster habe die Stadtverwaltung laut Knobelspies andere städtische Projekte in die Warteschleife gesteckt. Dafür könnte nach Abschluss der Baustelle auf dem Buchberg nun wieder Zeit sein.