Eine zauberhafte Atmosphäre und eine große Auswahl an kunsthandwerklichen Geschenkideen gab es nicht nur wie hier im Schlosskeller, sondern auch in den anderen historischen Räumen von Schloss Neuenbürg. Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Adventsmarkt im Schloss Neuenbürg bietet Kunsthandwerk, Kulinarik und Unterhaltung

Lediglich das Wetter hätte etwas besser sein können. Sonst passte alles bei der 20. Auflage des Adventsmarktes im Schloss Neuenbürg.

Neuenbürg. Zumindest am Samstagnachmittag hielt Petrus die Schleusen geschlossen, wie Bürgermeister Horst Martin in seinen Grußworten zur Eröffnung im Schlosshof dankbar feststellte. Zum "kleinen runden Jubiläum" verwies der Schultes auf die Vielzahl an Beschickern – insgesamt 77 kunsthandwerkliche und kulinarische Stände waren anzutreffen – sowie auf das vielfältige Rahmenprogramm an beiden Tagen. Er bedankte sich beim Schlossteam und allen Beteiligten für die Organisation und die musikalischen Beiträge.

Zu den beiden abschließenden Liedern "In der Weihnachtsbäckerei" und "Feliz Navidad" der Schlosskehlchen der Neuenbürger Schlossbergschule unter der Leitung von Margot Zachmann stimmten die zahlreichen Besucher freudig mit ein. Als Dankeschön für den musikalischen Auftakt des Schülerchors gab es vom Nikolaus leckere Dambedeis.

Für eine märchenhafte Stimmung sorgten neben dem mit roten Kugeln geschmückten Weihnachtsbaum große rote Papiersterne und flackernder Kerzenschein in den Fenstern, der mit Lichterketten beleuchtete Schlosskeller und die zum Teil sehr aufwendig dekorierten Stände der Aussteller.

Weihnachtliche Atmosphäre in das Renaissanceschloss zauberten aber auch die vielen weiteren musikalischen Beiträge, etwa der "Flötinetten" der Jugendmusikschule Neuenbürg, der Jagdhornbläser Pforzheim-Enzkreis, von Drehorgelspieler Jochen Freiberger und vom Flötenkreis Arnbach oder die Saxofonklänge von Kristina Klein.

Kinder dürfen basteln

Für die kleinen Marktbesucher war mit Kinderschminken und Basteln im Torwärterhäuschen sowie einer Märchenstunde mit Inge Sonns für Unterhaltung gesorgt. Der Duft nach gebrannten Mandeln, Glühwein, Punsch, Bratwürsten, Flammkuchen und weiteren Leckereien zog durch die historischen Gemäuer, die einmal mehr zum Treffpunkt für Familien, Freunde und Vereinsmitgliedern wurden.

Durch den dunklen Schlosswald führte die Fackelwanderung für Familien, bei der Karin Ferenbach an mystischen Orten die Sagen von Enzjungfrau und Holländermichel vortrug. Besinnlich zum Abschluss die Andacht zwischen Lagerfeuer, Kerzenlichtern, leuchtendem Weihnachtsbaum und den Klängen des Posaunenchors in der Burgruine.

Wer auf der Suche nach Geschenkideen oder Wärmendem für die Wintertage war, dürfte bei dem reichhaltigen und vielseitigen Angebot mit kunsthandwerklichen Arbeiten aus Perlen, Silber, Edelsteinen, Holz, Papier, Filz, Keramik, Glas, Leder und Fell, Seide, Mohair- und Baumwolle, aber auch allerlei Fundstücken aus der Natur sicher fündig geworden sein. Kostproben von selbst gemachten Spezialitäten aus Küche und Keller gaben einen Vorgeschmack auf die weihnachtliche Festtafel.

Kerstin Esch aus Dennach zeigte an ihrem Stand im Schlosskeller, wie man mit dem Spinnrad Rohwolle zu strickbarem Garn verspinnt, während ihr Partner Ralf Krubitzer gleich daneben mit seinen zu robusten Taschen verarbeiteten Fahrradschläuchen, unter anderem auch in Krokodilform, für staunende Gesichter sorgte. Seit November leitet Esch ehrenamtlich eine öffentliche Spinngruppe im Haus der Familie in Straubenhardt.

Vergleichbar mit der Laubsägetechnik entstehen die filigranen Lesezeichen aus Aluminiumblech, wie Patricia Hörth aus Ispringen an ihrem Stand vorführte.

Bei der Lebenshilfe gab es lustige Insektenhotels aus recycelten Blechdosen, die in der Tagbetreuung von den Bewohnern des "Haus Buchberg" für einen guten Zweck gefertigt wurden.

"Wie immer eine runde Sache", lautete das Fazit einer Neuenbürgerin, die bisher jedes Jahr etwas mit nach Hause brachte. "Die handgefertigten, individuellen Produkte sind schon etwas Besonderes", fügte ihre Bekannte hinzu.