Melina Schmitz, die Leiterin des Jugendorchesters zeigt, dass sie bei ihrem Orchester nicht nur den Takt angeben kann, sondern auch eine begnadete Stimme hat. Foto: Keller Foto: Schwarzwälder Bote

Veranstaltung: Musikverein Lyra Dennach brilliert bei Frühjahrskonzert mit großer Qualität und Variabilität

Von Abba bis James Last – der Musikverein Lyra Dennach brillierte beim fetzigen Frühjahrskonzert und stellte mit verschiedensten Musikstücken hohe Anforderungen an die Musiker. Das Publikum dankte es mit reichlich Applaus und stehenden Ovationen.

Neuenbürg-Dennach. Voll zufrieden nach dem eindrucksvollen Frühjahrskonzert in der Schwabentorhalle Neuenbürg zeigten sich nicht nur Jürgen Langmaier, der musikalische Leiter des Musikverein (MV) Lyra Dennach, sondern auch die begeisterten Konzertbesucher. Unterstrichen wird das durch die Aussage Langmaiers, der nach dem Konzert zum Ausdruck brachte, "dass die zahlreichen Proben sich letztendlich ausgezahlt haben, denn die Leichtigkeit war eingekehrt, was letztendlich für das geile Gesamtbild sorgte".

Alphorn sorgt für besondere Attraktion

Das Repertoire des Frühjahrskonzerts reichte vom fulminanten Auftakt mit "Lets start the show" im unverwechselbaren Günter Noris Big-Band-Sound der Bundeswehr bis hin zu "Dancing Queen", dem weltweiten Abba-Erfolgssong und dem fetzigen "Swiss Lady", dem einzigen Siegertitel der Schweiz beim Eurovision Song Contest. Hier wartete der musikalische Leiter mit einem Ohrenschmaus und einer besonderen Attraktion auf, denn Langmaier präsentierte im Zusammenspiel mit Angela Balling an der Piccoloflöte eindrucksvoll, "wie schön so ein Alphorn klingt". Und dass die Welt nicht nur "morgens um Sieben" in Ordnung ist, wie die 26 Musiker im James-Last-Sound zu Gehör brachten, widerlegten die Besucher nach 22 Uhr mit rhythmischen Applaus und stehenden Ovationen.

Durch den unterhaltsamen Melodienreigen führte in charmanter Weise Anuschka Pfeiffer. Der Auftakt des abwechslungsreichen Konzerts war aber den jüngsten Musikern des MV Lyra vorbehalten, den Mitgliedern der von Bärbel Balling geleiteten Flötengruppe. Mit sechs Jahren ist Marla die jüngste Lyra-Musikerin. Sei es zu "Rock my Soul" oder "My heart will go on" aus Titanic, das Publikum belohnte den Auftritt der sechs Nachwuchsmusiker mit großem Beifall.

Flott ans Werk ging auch das Jugendorchester, das erstmals von Melina Schmitz geleitet wurde. Dass die Orchesterleiterin es nicht nur versteht den Takt anzugeben, sondern auch über eine begnadete Stimme verfügt, brachte sie in beeindruckender Weise mit "You raise me up" zu Gehör. Dass auch der musikalische Leiter des großen Orchesters ein exzellenter Virtuose auf der Trompete ist, stellte Langmaier mit "Concerto for Trumpet" unter Beweis. Und da der Apfel bekanntlich nicht weit vom Stamm fällt, hat Sohn Felix zu "Farmers Tuba" rhythmisch und technisch seiner Tuba alles abverlangt.

Hier harmonierten nicht nur Klarinette und schweres Blech. Gefordert waren die Musiker durch Disziplin und unterschiedliche Einsätze bei der Titelmusik zu "Drei Engel für Charly", "Dancing Queen" und dem Rock´n Roll-Stück "Blue Suede Shoes", bei dem Tom Scholle mit dem Saxofon glänzte. Hörgenuss vom Feinsten war auch angesagt, als Jürgen Langmaier, Jonathan Eisemann, Armin Kühn und Julian Krämer auf ihren Trompeten brillierten zu "Fanfare for the common man".

Verein würdigt langjährige Mitglieder

Den Zugabe-Forderungen kamen die Musiker gerne nach. Den würdigen Rahmen des Frühjahrskonzerts nutzte der MV, um verdiente Mitglieder auszuzeichnen. Mit der Ehrennadel in Gold mit Diamant und Ehrenbrief vom Blasmusikverband Baden-Württemberg für 50 Jahre fördernde Mitgliedschaft wurden ausgezeichnet: Thomas Mast, Helmut Irion und Jost Neuweiler. Für zehnjährige Tätigkeit als Musikervorstand, stellvertretender Vorsitzender sowie von 2014 bis 2018 als Vorsitzender des MV wurde Siegfried Döring vom Blasmusikverband mit der bronzenen Förderermedaille geehrt. Ausgezeichnet wurde auch Philipp Männicke, der in Baden-Baden seine Bläserprüfung der zweithöchsten Leistungsstufe D2 bestand.