Andreas Seebacher Foto: Schwarzwälder Bote

Interview: Arbeitsgemeinschaft "Frischglück" Neuenbürger Bergbau sieht sich gut für die Zukunft aufgestellt

Neuenbürg. Einigen Fragen stellte der Schwarzwälder Bote den Vorsitzenden einiger Vereine im Enzkreis. Für die Arbeitsgemeinschaft "Frischglück" Neuenbürger Bergbau antwortete der stellvertretende Vorsitzende, Andreas Seebacher.

Welches war Ihr schönstes Vereinserlebnis?

Das schönste Vereinserlebnis war sicherlich die Eröffnung unseres Besucherbergwerkes im März 1985, nach siebenjähriger, mühseeliger Arbeit, mit 22 000 geleisteten ehrenamtlichen Arbeitsstunden. Auch der 1. Neuenbürger Bergmannstag im Frühjahr 1990 mit einer Delegation aus Freiberg/Sachsen, die noch vor der Wiedervereinigung unserer Einladung gefolgt sind. Die Fahnenweihe 1996 war ein weiteres herausragendes Ereignis aus dieser Zeit. Natürlich zählen auch unser Sommerfest und der Saisonabschluss dazu. Nicht zu vergessen unsere alljährliche Teilnahme an der Barbarafeier in Heilbronn, wo wir in unserer Bergmannstracht am Umzug durch die Heilbronner Fußgängerzone teilnehmen. Ebenfalls ein großes Ereignis, das als Projekt noch nicht ganz abgeschlossen ist, ist die Aufwältigung (bergmännisch für Ausräumung, wieder zugänglich machen) des Tagschachtes, der von der dritten Sohle des Bergwerkes an die Tagesoberfläche reicht. Durch die Wiederöffnung des bei der Schließung des Bergwerkes 1868 verfüllten Schachtes gelang es uns, die Bewetterung (Frischluftzufuhr) des Bergwerkes zu verbessern. Im Schacht müssen jetzt noch Restarbeiten ausgeführt werden, die wir zusammen mit den Lehrlingen der Südwestdeutschen Salzwerke AG, mit der unser Verein eine Kooperationvereinbarung hat, durchführen werden.

Wie sehen Sie ihren Verein für die Zukunft ausgestellt?

Unser Verein/Bergwerk steht auf einer soliden Basis. Durch die Modernisierung unserer Stollenschänke haben wir unseren gastronomischen Bereich für die kommenden Jahre fit gemacht. Unser kulinarisches Angebot konnten wir dadurch auch ein wenig erweitern. Stillstand bedeutet Rückschritt! Deswegen arbeiten wir ständig daran, unser Angebot zu erweitern oder zu optimieren. Durch zusätzliche Investitionen im Bergwerk, zum Beispiel unserer LED-Lichtershow, können wir unseren Besuchern eine neue Attraktion bieten.

Wie schwierig gestaltet es sich bei Ihnen, Mitglieder für ehrenamtliche Tätigkeit im Vorstand zu begeistern?

Derzeit planen wir einen strukturellen Umbau der Vorstandschaft. Das klassische Modell des Vereinsvorstandes, wie man es in der Vergangenheit kannte, ist nicht mehr zeitgemäß. Was die Besetzung der Vorstandsämter angeht, haben wir derzeit keine Schwierigkeiten. Wir haben fähige und aktive Mitglieder, die gerne bereit sind, ein Vorstandsamt zu übernehmen. Sehr viel schwerer ist da die Gewinnung neuer, aktiver Mitglieder! Vereinsmitglied sein, bedeutet nicht nur, seinen Beitrag zahlen, sondern sich auch, natürlich im Rahmen der eigenen Möglichkeiten, aktiv einzubringen. Als Helfer bei unseren Festen, das Teilnehmen an der samstäglichen Arbeitsgruppe, die dafür sorgt, dass das Bergwerk und seine Außenanlagen für die Besucher sicher und ansehnlich bleiben, die Tätigkeit als Besucherführer usw. Derzeit verteilt sich das alles auf eine handvoll Schultern. Wir würden uns sehr freuen, wenn sich der/die eine oder andere unserer Arbeitsgruppe anschließen würde, um unsere Truppe zu verstärken.

Warum sollte man ihrem Verein beitreten?

Ganz einfach: Raus aus dem alltäglichen und dem Sozialleben einen ganz neuen Schwung verleihen. Wen es reizt, ein 150 Jahre altes Erzbergwerk zu erhalten, sich für Bergbaugeschichte interessiert, kein Angst hat, sich schmutzig zu machen, und Lust hat in einem tollen Team tätig zu sein, der darf sich gerne bei uns melden. Gerne kann der- oder diejenige einmal samstags bei uns in der Arbeitsgruppe vorbeischauen und in unsere Arbeit hineinschnuppern. Bergbauliche Kenntnisse sind dafür nicht notwendig. Gemeinsam im Team lernt man das, was man braucht. Auch handwerkliches Arbeiten lernt man bei uns. Und für diejenigen, die zwei linke Hände haben, haben wir auch zwei linke Handschuhe. Grundsätzlich sollte man Spaß an der Arbeit im Team und keine Angst vor körperlicher Anstrengung oder Dreck haben. Natürlich darf sich auch jede/jeder melden, der Interesse an einer Tätigkeit als Besucherführer hat. Hier gibt es sogar eine kleine Aufwandsentschädigung.