Die Weihnachtsbeleuchtung für die Schwenninger Innenstadt soll endlich ausgetauscht und erweitert werden. Foto: Archiv Kienzler

Nahezu alle Jahre wieder ploppt mitten im Frühling ein Thema auf, das in rund einem halben Jahr, mitten im Winter, relevant wird: die Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt, für die endlich ein neues Konzept her soll.

VS-Schwenningen - Wenn es in Schwenningen um die fehlende Kaufkraft, das Erscheinungsbild der Fußgängerzone oder die mangelnde Attraktivität geht, dann geht die Kritik in den Wintermonaten auch mit der mangelnden Weihnachtsdekoration beziehungsweise -beleuchtung einher. Schon lange steht das Thema auf der Agenda von Verwaltung sowie Wirtschafts und Tourismus Villingen-Schwenningen GmbH – jetzt endlich soll, pünktlich zur kommenden Weihnachtszeit, mit einem passenden Konzept eine neue Beleuchtung für den Innenstadtbereich angeschafft werden.

Thema schon mehrmals im Gemeinderat

Zur Ausarbeitung hatte sich eine stadtinterne Projektgruppe aus Mitarbeitern des Stadtplanungsamtes, des Grünflächen- und Tiefbauamtes, den Technischen Diensten und dem Stadtmarketing gebildet. Zusätzlich habe es Gespräche mit dem Gewerbeverband Oberzentrum (GVO), weiteren Vertretern des Handels beziehungsweise Gewerbetreibende sowie der Immobilienwirtschaft und Hauseigentümern gegeben. Bereits im vergangenen Jahr war sich der Gemeinderat über die Notwendigkeit einer neuen Beleuchtung einig, nachdem 2020 eine neue Beleuchtung aufgrund der desolaten Haushaltssituation den Schwenninger Händlern verwehrt worden war. Wenn das Thema in der anstehenden Sitzungsrunde erneut in die Gremien kommt, dann gibt der Gemeinderat also im wiederholten Anlauf die Finanzierungsmittel für die Anschaffung frei und beauftragt zudem die Verwaltung mit der Ausschreibung eines Beleuchtungskonzeptes sowie der Umsetzung.

"Erlebnis Innenstadt"

Das Ziel ist laut Vorlage der Verwaltung klar: "Die Anschaffung einer neuen Weihnachtsbeleuchtung unterstützt und stärkt die Innenstadt durch eine deutliche Steigerung des ›Erlebnis Innenstadt‹", heißt es da. "Als wichtiger Einflussfaktor unterstützt eine neue Beleuchtung sowohl den Einzelhandel als auch die Gastronomie und den Tourismus im Allgemeinen."

Gesamtbeleuchtungskonzept für Kerngebiet und Zubringerstraßen

So soll es ein durchgängiges Gesamtbeleuchtungskonzept mit "individueller Wiedererkennbarkeit" geben, das "die Prägungen des Stadtbezirks mitdenkt und die Atmosphäre und Aufenthaltsqualität in der Adventszeit positiv beeinflusst", heißt es weiter. Die Beleuchtung soll eine warme Lichtgebung haben, nicht farbig, nicht blinkend, modern aber dennoch zeitlos sein. Das neue Konzept wird im Kerngebiet der Innenstadt – Marktplatz, Muslenplatz, Hockenplatz und den Bereich In der Muslen – sowie in den Zubringerstraßen – Dauchinger Straße, Kirchstraße, Marktstraße, Friedrich-Ebert-Straße, Uhlandstraße und ein Teil der Alten Herdstraße – greifen.

Von Laternen bis Gebäudefassaden

Es beinhaltet folgende Komponenten, die die bisherige Beleuchtung erweitern sollen: Straßenlaternen, die sich optimal für eine Weihnachtsbeleuchtung anbieten, sollen mit einheitlichen, zum Konzept passenden, weihnachtlichen Motiven ausgestattet werden. Die zusätzlich aufgestellten Weihnachtsbäume am Marktplatz, Muslenplatz, In der Muslen/Friedrich-Ebert-Straße, Hockenplatz und am Bahnhof sollen neue Lichterketten erhalten und zu einem "Highlight" werden. Einzelobjekte sollen flexible Einsatzmöglichkeiten bieten und können je nach Bedarf platziert werden, zum Beispiel bei Baustellen oder dem Weihnachtsmarkt. Auch auf dem Kreisverkehr Dauchinger Straße/Sturmbühlstraße wird das Aufstellen von Weihnachtsbeleuchtung möglich sein. Die Erweiterung soll außerdem markante Gebäude wie Rathaus, Heimatmuseum, das Modehaus Zinser oder die Stadtbibliothek beinhalten. Die Möglichkeit einer Beleuchtung der Fassade werde derzeit von der Denkmalschutzbehörde geprüft.

100 000 Investitionskosten

Rund 100 000 Euro Investitionskosten muss die WTVS für die Beleuchtung aufbringen, die aus Rücklagen – Erlöse aus den Grundstücksverkäufen in der Oberen Waldstraße in Villingen – erzielt wurden. Für die Anbringung und Lagerung der Beleuchtung sind im Haushalt der WTVS jährlich 18 000 Euro eingestellt, heißt es in der Verwaltungsvorlage weiter. Schon bei den Verhandlungen vor zwei Jahren stand diese Investitionssumme im Raum – damals hatte sich der Gemeinderat bekannterweise dagegen entschieden.

Enger Zeitplan

Sie macht auch deutlich, dass die Anschaffung der Weihnachtsbeleuchtung "sehr komplex und zeitintensiv" ist: Werde die Bestellung der Beleuchtung im Juni/Juli erfolgen, sollte laut Anbieter zum jetzigen Zeitpunkt eine fristgerechte Lieferung erfolgen – aufgrund der weltpolitischen Lage aber unter Vorbehalt. "Eine Vergabeentscheidung sollte daher schnellstmöglich getroffen werden", heißt es in Richtung Stadträte.