Das Tarifsystem soll vereinfacht werden. Künftig wird es dann acht Tarifzonen geben. Foto: Otto

Günstiger für den Fahrgast, zunächst teurer für den Landkreis – das sind die Auswirkungen der geplanten Tarifreform. Sie soll zu Beginn des Jahres 2023 greifen und das Tarifsystem in der Region nicht nur einfacher, sondern billiger machen. Der Kreistag segnete das Vorhaben ab.

Kreis Rottweil - In eine neue Dimension beim öffentlichen Nahverkehr tritt die Region im Zuge der geplanten Tarifreform. Dabei schließen sich die drei Landkreise Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar noch enger zusammen. Umgesetzt werden soll die Reform zu Beginn des Jahres 2023. Der Kreistag in Rottweil hat diesem Vorhaben einhellig zugestimmt.

Im Zuge der Tarifreform soll der ÖPNV in den drei Landkreisen vereinfacht werden. Es soll ein einfacheres Tarifsystem mit weniger Zonen geben.

Geplant ist, aus 28 Zonen acht zu machen. Auch das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln soll dann günstiger für den Fahrgast werden.

Einfacher und günstiger für den Fahrgast

Landrat Wolf-Rüdiger Michel betont, dass es an der Zeit sei, größere Zusammenschlüsse zu bilden und die feingliedrige Wabenstruktur bei den Tarifzonen zu beseitigen. Die Grünen-Kreisrätin Sonja Rajsp sprach von einer Zeitenwende, aber auch davon, dass die Grünen-Fraktion bei der Preisgestaltung noch mutiger gewesen wäre, um den ÖPNV noch attraktiver zu machen. SPD-Kreisrat Berthold Kammerer nannte die Reform einen konkreten Beitrag des Landkreises zum Klimaschutz.

Einfacher und günstiger für den Fahrgast soll das neue System werden – doch irgend jemand muss das bezahlen: der Steuerzahler. Die Reform führt zu Mindereinnahmen bei den Verkehrsverbünden und den Verkehrsunternehmen. Die Landkreise kommen dafür aus, das Land puffert die Verluste in den ersten zehn Jahren ab. Dann, so die Rechnung, soll durch ein erhöhtes Fahrgastaufkommen das anfängliche Minus ausgeglichen sein.

Der Landkreis muss laut Expertise mit jährlichen Mehrausgaben in den kommenden zehn Jahren von 840.000 Euro rechnen. Im Durchschnitt erhält er jährlich einen Landeszuschuss von einer Viertelmillion Euro, sodass knapp 600.000 Euro aus eigenen Mitteln aufgewendet werden müssen. Ab dem elften Jahr entfällt der Landeszuschuss.