Die Polizei hat ein weiteres Mal eine Suchaktion nach Dirk Brünker gestartet. Das ist der aktuelle Stand im Villinger Vermisstenfall.
Es ist der nunmehr elfte Anlauf der Polizei, Dirk Brünker mehr als 50 Tage nach seinem letzten Lebenszeichen zu finden.
Am Dienstag rückten die Beamten erneut aus, um ein weiteres Suchgebiet unter die Lupe zu nehmen.
Wo hat die Polizei nun gesucht?
Am Dienstag gegen 10 Uhr rückte die Polizei zum Gebiet „Wanne“ aus. Dabei handelt es sich um das Gebiet rund um den Aussichtsturm an der Schwenninger Steig. Laut Polizeisprecher Jörg Kluge sind erneut rund 60 Beamte an der Suche beteiligt. Zwölf Fahrzeuge steuerten die Zufahrt zum Aussichtsturm parallel zum Edeka-Großmarkt an. Von dort aus wurde das Waldstücke überprüft.
Weshalb genau hier? „Das Gebiet ist fußläufig von der Stadt erreichbar“, erklärt der Polizeisprecher mit Blick auf den letzten bekannten Aufenthaltsort von Dirk Brünker. Grundsätzlich habe man an die Stadtmitte angrenzende Bereiche weiterhin im Blick. Den Wald habe man bereits vergangenen Donnerstag überprüfen wollen, die Suchaktion rund um den Magdalenenberg war jedoch aufwendiger, weswegen die Polizei die Suche an der Steig verschoben hatte. Neue Hinweise ergaben sich, nach derzeitigem Stand, durch die weitere Suchmaßnahme jedoch nicht.
Wie wird der Tag des Verschwindens mittlerweile rekonstruiert?
Laut der Familie, diese hat eine neue Facebook-Seite veröffentlicht, ist Dirk Brünker am 23. Dezember gegen 19 Uhr an der Commerzbank angekommen. Anschließend ging er in das Café Rebstock (Niedere Straße) und in die Kneipe Ratzennest (Rosengasse). Um 19.45 Uhr belegen Kameraaufnahmen den Fußweg des 61-Jährigen ins Gasthaus Ott (Färberstraße). Dieses verlässt er gegen 20.15 Uhr. Um 20.25 Uhr wird er zuletzt an der Ecke Warenburgstraße/Bertholdstraße gesehen. Anschließend verliert sich seine Spur.
Welche Fragen sind weiterhin offen?
Die Familie gibt an, dass es nicht klar ist, ob der Vermisste von dort tatsächlich seinen 500 Meter langen Heimweg entlang der Warenburg- in die Niederwiesenstraße angetreten ist. Es könne durchaus sein, dass er umgekehrt und erneut in die Stadt gelaufen ist. Man wisse zudem nicht, ob er eventuell in ein Fahrzeug gestiegen ist.
Welche Hinweise gibt es?
Die Polizei hatte vergangene Woche eine weitere Spur ins Spiel gebracht. Demnach halten es die Beamten für nicht ausgeschlossen, dass Dirk Brünker am Abend seines Verschwindens, der 23. Dezember, in einen Zug gestiegen ist. Im Blick hatte man zwei Zugverbindungen in Richtung Donaueschingen – die Regionalbahn (21.23 Uhr Abfahrt Villingen) und die S-Bahn (21.37 Uhr). Die Polizei hatte mögliche Zeugen, die den Vermissten in einem der Züge gesehen haben, gebeten, sich zu melden. „Es hat sich aber niemand gemeldet“, so Kluge.
Was für Suchaktionen plant die Polizei als nächstes?
Derzeit ist laut des Polizeisprechers keine weitere Suchmaßnahme geplant. Die Gebiete, die man im Blick hatte, seien nun abgearbeitet. Aber das könne sich natürlich auch wieder schnell ändern. Kluge: „Sobald neue Hinweise reinkommen, kann es auch sein, dass wir wieder suchen.“