Bei 34,7 Millionen Menschen in Deutschland leben Haustiere mit unter dem Dach. In unserer Redaktionsserie zu diesem Thema beleuchten wir diese besondere Beziehung von allen Seiten.
Die meisten Menschen sehen in ihrem Haustier ein Familienmitglied und bringen dafür viel Zeit und Geld auf. Denn in 47 Prozent der deutschen Haushalte lebt mindestens ein Haustier. In absoluten Zahlen sind das rund 34,7 Millionen. Das ergab eine haushaltsrepräsentative Erhebung des Marktforschungsinstituts Skopos für den Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) und den Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands (ZZF).
Auf Platz eins liegt mit 16,4 Millionen Tieren die Katze, gefolgt von Hunden (10,3 Millionen), Kleintieren (4,6 Millionen) und Ziervögeln (3,1 Millionen), Terrarientiere kommen auf 1,2 Millionen. Besonders die Zahl der Katzen hat demnach seit 2013 stark zugenommen. Damals lag die Zahl bei 11,5 Millionen.
Labrador-Retriever sind die beliebtesten Rassehunde
Laut dem Zentralverband befinden sich unter den 10,3 Millionen Hunden rund 4,53 Millionen Mischlinge. Unter den reinrassigen Hunden sind Labrador Retriever (0,82 Millionen), Chihuahua (0,51 Millionen) und der Deutsche Schäferhund (0,31 Millionen) am häufigsten zu finden.
Der Wellensittich ist klarer Sieger unter den Ziervögeln
Bei den Kleintieren sind Kaninchen am beliebtesten (2,1 Millionen), gefolgt von Meerschweinchen (1,1 Millionen) und Hamstern (0,7 Millionen). Auf den weiteren Rängen folgen Mäuse, Chinchillas, Ratten, Frettchen und Degus.
Der Wellensittich (1,5 Millionen) ist der klare Sieger unter den Ziervögeln. Es folgen Nymphensittiche (0,4 Millionen) und Kleinpapageien (0,3 Millionen).
Milliarden-Umsatz
Und die Deutschen lassen sich ihre Liebe zum Tier einiges kosten: Mit einem Gesamtumsatz von 5,126 Milliarden Euro verzeichnete der stationäre Fach- und Lebensmitteleinzelhandel im Jahr 2022 ein Umsatzplus von 7,1 Prozent. Hinzu kamen 1,203 Milliarden Euro über den Online-Handel sowie 158 Millionen Euro für Wildvogelfutter. Der Gesamtumsatz der deutschen Heimtierbranche liegt somit bei knapp 6,5 Milliarden Euro.
Finanzielle Lage vieler Verbraucher wirkt sich aus
„Im Handel fragten Heimtierhalter Tiernahrung und andere Artikel des täglichen Bedarfs wie Katzenstreu regelmäßig nach. Bei Bedarfsartikeln und Zubehör wie Kratzbäumen, Gehegen oder Technik hingegen waren 2022 zunehmend die Auswirkungen der angespannten finanziellen Lage vieler Verbraucher zu spüren, Investitionen wurden zurückgestellt“, so Norbert Holthenrich, Präsident des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe Deutschland e.V. (ZZF).
Tiere sind für viele ein wichtiger Anker und Ruhepol
Die meisten Heimtiere in Deutschland leben in Mehrpersonenhaushalten. So liegt der Anteil von Zweipersonenhaushalten bei 35 Prozent, der Anteil von Haushalten mit drei Personen und mehr bei 36 Prozent. Weiterhin leben 29 Prozent der Heimtierhalter in Einpersonenhaushalten. „In einer zunehmend digitalisierten und unruhigen Welt sind Heimtiere für viele Menschen ein wichtiger Anker und Ruhepol – das gilt besonders für Kinder, deren Entwicklung durch Tiere in vielerlei Hinsicht gefördert werden kann“, erklärt der Vorsitzende des Industrieverbands Heimtierbedarf, Georg Müller.
Kriterium für Partnerwahl
Die Altersstruktur von Heimtierhaltern hat sich in den vergangenen Jahren kaum verändert. So befanden sich 2022 weiterhin viele Heimtierhalter in ihrer Lebensmitte: 19 Prozent waren 30 bis 39 Jahre alt, 18 Prozent zählten zur Altersklasse 40 bis 49 Jahre und 21 Prozent zu den 50- bis 59-Jährigen. Der Anteil der Tierhalter bis 29 Jahre betrug 16 Prozent. Mit 26 Prozent gehörten die über 60-jährigen Tierhalter weiterhin zur größten Gruppe der Heimtierhalter.
Tierhaltung ist oftmals eine Lebensentscheidung
Tierhaltung ist oftmals eine Lebensentscheidung – die zuweilen sogar die Partnerwahl beeinflusst. Auf Tierfreunde spezialisierte Partnerbörsen sind im Internet eine wachsende Nische. Wer ein Haustier hält, der verrät damit so einiges über sich selbst: Katzenhalter gelten etwa als sensibel und kommen gut allein zurecht. Hundehalter dagegen werden als gesellig und extrovertiert wahrgenommen.
„Tierliebe ist mittlerweile ein relevantes Kriterium bei der Partnerwahl“, sagt Ina Szlosze, Chefredakteurin bei single-boersen-vergleich.de. Das Portal bietet seit 2003 Informationen zum Online-Dating und verfolgt die Marktentwicklung. „Es ist kein Zufall, dass vor allem Fotos von Männern, die mit einem Hund abgebildet sind, mehr Resonanz von Frauen auf der Suche nach einem Partner bekommen.“
Tierliebe nicht selten ein Verweis auf einen gewissen Lebensstil
Da viele Heimtiere für ihre Halter große Priorität bei der Lebensplanung haben, ist die Tierhaltung auch ein Verweis auf einen gewissen Lebensstil. „Viele Tierfreunde verbinden mit Hunde- oder Katzenhaltern ganz bestimmte Charaktereigenschaften und haben so, ihrer Meinung nach, einen erweiterten ersten Eindruck von einer Person. Zusätzlich wünschen sie sich offenbar Partner, die aufgrund ihrer tierischen Mitbewohner eine ähnliche zeitliche und räumliche Flexibilität oder Freizeitgestaltung haben wie sie selbst“, sagt Szlosze.
So ist es mittlerweile nicht nur üblich, dass bei den meisten Partnerbörsen anzugeben ist, ob man Tiere hält. Es haben sich in den vergangenen Jahren sogar einige spezialisierte Portale gegründet, die sich konkret an Tierhalter richten.
Der Herbst wird für unsere Leser zur „tierischen Zeit“. Mehrmals pro Woche widmen wir uns in unserer Serie "Tierisch gut" Hund, Katz & Maus und präsentieren ein umfangreiches Themen-Special.
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Haustiere gesucht Mit Haaren, Federn oder Schuppen, zwei- oder vierbeinig, groß oder klein, tag- oder nachtaktiv: Egal, welches Haustier Sie besitzen, schicken Sie uns ein Foto von ihm und gewinnen Sie ein einmaliges Gemälde Ihres Lieblings. Der Oberndorfer Illustrator Michael Meier fertigt aufgrund dieses Fotos dann eine charakteristische Zeichnung (A5) Ihres Tieres an.
So geht’s Mailen Sie Ihr Lieblingsfoto mit Namen und Alter des Tieres an die Adresse haustiere@schwarzwaelder-bote.de
Einsendeschluss ist Montag, 9. Oktober. Der Gewinner wird direkt benachrichtigt. Die von Teilnehmern angegebenen Daten werden im Gewinnfall verwendet. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Mitarbeiter des Verlags und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen. Mehr zum Datenschutz: www.schwarzwaelder-bote.de/datenschutz