Fünf Vorstände, die der künftigen „Volksbank Raiffeisenbank AmmerGäu eG“ ein Gesicht geben (von links) Uwe Märkle (RB Oberes Gäu), Stefan Hägele und Marco Salzbrunn (VB Ammerbuch) ,Frank Kohler( RB Mötzingen) und Markus Urban (RB Oberes Gäu). Foto: Ranft

Dass die Raiffeisenbank Oberes Gäu einmal fusionieren würde, war eigentlich klar, offen war bislang nur mit wem. Nun sind die Würfel gefallen: Es fusionieren gleich drei Banken zu einer neuen Regionalbank, der „Volksbank Raiffeisenbank AmmerGäu eG“.

In einem Pressegespräch in den Räumen der Raiffeisenbank Oberes Gäu teilten die Vorstandsmitglieder der Volksbank Ammerbuch, der Raiffeisenbank Oberes Gäu und der Raiffeisenbank Mötzingen mit, dass sie ihre Zukunft gemeinsam gestalten wollen.

In seinem kurzen Grußwort bezeichnete Markus Urban, Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Oberes Gäu, die drei Banken als Körperschaften, die sich gut entwickelt hätten und ähnliche Geschäftsmodelle verfolgten. Diese würden nun zu einer neuen Regionalbank zusammenwachsen, die auch künftig „nah, persönlich und bodenständig“ sein werde.

Noch leistungsstärker

Angesichts der dynamischen Veränderungen im Finanzdienstleistungssektor und aus einer Position der Stärke heraus habe es gegolten, die richtigen strategischen Weichenstellungen vorzunehmen, erklärten die künftigen Partner übereinstimmend. Alle drei Banken seien seit Generationen fest in der Region verwurzelt und durch den geplanten Zusammenschluss entstehe für Mitglieder und Kunden eine noch leistungsstärkere Bank, die den Herausforderungen der nächsten Jahre besser gewachsen sein werde.

Die Vorstände und Aufsichtsräte der drei Kreditinstitute hatten sich bereits im Vorfeld einstimmig für eine Fusion ihrer drei Häuser ausgesprochen. Im April/Mai wird es örtliche Mitgliederveranstaltungen geben und im Juli dieses Jahres dürfen dann die Mitglieder, Vertreterinnen und Vertreter ihr beschließendes Votum abgeben. Die rechtliche Verschmelzung soll rückwirkend zum 1. Januar 2023 erfolgen.

Die technischen Details – unter anderem die Zusammenführung der Datenbestände der drei Banken – soll im November abgeschlossen werden.

Die wirtschaftlichen Daten

Mit dem Zusammenschluss entsteht eine neue Volks- und Raiffeisenbank mit einer Bilanzsumme von rund 670 Millionen Euro, einem Kredit- und Anlagevolumen von über 1,5 Milliarden Euro, rund 23 000 Kunden, 104 Mitarbeitenden und zehn Standorten.

Die neue Regionalbank wird „Volksbank Raiffeisenbank AmmerGäu eG“ heißen. Die übernehmende Bank ist die Volksbank Ammerbuch eG. Der juristische Sitz wird künftig in Ergenzingen sein.

Wer leitet die neue Bank?

Die Leitung der neuen Bank setzt sich aus den vier gleichberechtigten Vorstandsmitgliedern Stefan Hägele und Marco Salzbrunn (VB Ammerbuch), Markus Urban und Uwe Märkle (RB Oberes Gäu) zusammen. Frank Kohler (Vorstand der Raiffeisenbank Mötzingen) wird Bereichsleiter der Sparte Firmenkunden/Baufinanzierung und Boris Braun (bislang Vorstand in Mötzingen) tritt im Oktober eine neue Vorstandstätigkeit in seiner Heimatstadt an und steht ab dato nicht mehr zur Verfügung. Ein fünfköpfiger Präsidialausschuss wird künftig die Richtung der Bank vorgeben und ein 15-köpfiger Aufsichtsrat, in welchem Valentin Hönle (Ammerbuch) den Vorsitz führen und Carmen Hess (Eckenweiler) dessen Stellvertreterin sein soll, ist für die Kontrollfunktion vorgesehen.

Keine Filialschließungen

Im Zuge der Fusion wird es keine Filialschließungen oder Kündigungen geben. Das Gegenteil sei der Fall, so Marco Salzbrunn, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden sich neue Möglichkeiten für deren persönliche Entwicklung ergeben. Man wolle ein stabiler und verlässlicher Arbeitgeber sein, dazu brauche es eine hohe Anziehungskraft, um qualifiziertes Personal auf dem Arbeitsmarkt gewinnen zu können, so die einhellige Meinung.

Zehn Standorte

Die Standorte der neuen Regionalbank sind in Entringen, Altingen, Oberndorf, Pfäffingen, Unterjesingen, Mötzingen, Ergenzingen, Baisingen, Weitingen und Bierlingen. Als Hauptfilialen gelten Ergenzingen, Mötzingen und Entringen. Im Einzugsgebiet stehen den Mitgliedern und Kunden elf Geldautomaten zur Verfügung. In Ammerbuch außerdem noch zwei SB-Stellen und ein Raiffeisenmarkt.