Der Ortschaftsrat Weigheim geht mit einem Nutzungskonzept gegen das unkontrollierte Feiern und Grillen an der Waldhütte und am Palast der Winde vor.
Damit entspricht das Gremium zudem einem vielfach aus der Bevölkerung geäußerten Wunsch, die nicht genehmigten Partys in geordnete Bahnen zu lenken.
Die Eindämmung der steigenden Anzahl an Aufenthalten von Unbekannten, die zumeist lautstark und vielfach an selbst erstellten Grillstellen ablaufen, ist inzwischen unabdingbar.
Waldbrandgefahr
Neben einer eventuellen Verschmutzung der Umwelt kommt aufgrund der Trockenheit noch die steigende Waldbrandgefahr hinzu, welche an wild entstehenden Grillstellen nicht kleiner wird. „Wir sind nicht gegen das Grillen und Verweilen an den beiden Grillstellen. Nur wollen wir ab sofort wissen, wer sich dort aufhält“, sagte Ortsvorsteher Holger Fetzer.
Anmeldungen ein Muss
Er teilte mit, dass Nutzer, die ihren Aufenthalt anmelden, in Zukunft ein grünes Schild erhalten, das sichtbar mit „Genehmigt“ Ortsverwaltung Weigheim gekennzeichnet und entsprechend an den Grillstellen anzubringen ist. An beiden Orten sind zudem Hinweisschilder mit den Telefonnummern der Ortsverwaltung, dem städtischen Ordnungsamt und dem Polizeirevier Schwenningen angebracht. Fetzer motivierte die Bürger, eine dieser Nummern zu wählen, falls dort Gruppen vor Ort sind, deren Aufenthalt nicht genehmigt ist.
Es wird gerast
Schlechte Zeiten brechen auch für alle Nutzer von motorisierten Fahrzeugen an, welche die Ortsdurchfahrt Weigheim bislang als Rennstrecke missbrauchten. Die Auswertung der Geschwindigkeitsmessungen zwischen dem 4. April und 8. Mai in der in der Albstraße positionierten Messtafel lieferte erstaunliche Ergebnisse.
Von insgesamt 18 296 gemessenen Fahrzeugen hielten sich lediglich 39 Prozent an die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. 10 059 Fahrzeuge beziehungsweise 55 Prozent waren dort zwischen 31 und 50 Stundenkilometer unterwegs. 1106 Fahrzeuge oder sechs Prozent fuhren 51 km/h und mehr, was zu einem möglichen Entzug der Fahrerlaubnis geführt hätte. Einige Fahrzeuge rasten mit 100 Stundenkilometern und mehr durch den Ort, wobei der höchste Messwert inmitten der 30er-Zone bei 150 km/h lag.
Endlich Tempo 30?
Fetzer sprach von einem hohen Handlungsbedarf bezüglich einer Erhöhung der Verkehrssicherheit und sah aktuell insbesondere Kinder, Fußgänger und Radfahrer einer erhöhten Gefahr ausgesetzt. Nach Gesprächen mit den Verkehrsbehörden sieht es gut aus, dass in Zukunft die Geschwindigkeit in der gesamten Dorfmitte auf 30 km/h begrenzt wird. Zusätzlich wird auf der K 5720 eine Reduzierung auf 70 km/h angestrebt.
Fetzer präsentierte Blumentröge oder Überfahrschwellen in der Straße als weitere Möglichkeiten der Raserei Einhalt zu gebieten.