So soll das neue Pflegeheim letztendlich aussehen. Foto: Roger Strauss – Freier Architekt BDA

Nach drei Jahren ist es so weit: Nun soll das neue Pflegeheim in der Brunnenstraße in Schömberg endlich kommen. Aber nicht nur Pflegeplätze werden eingerichtet.

Schömberg - Das Problem ist seit Langem bekannt: Deutschlandweit werden in den kommenden Jahren voraussichtlich immer mehr Pflegeplätze fehlen. Es muss also dringend gebaut werden. Wie in Schömberg, wo nun nach drei Jahren Planung, coronabedingter Pause und Überarbeitung des Gebäudes endlich ein neues Pflegeheim in Sichtweite rückt. Mit einer Fertigstellung dürfte im Jahr 2025 zu rechnen sein. Doch seit dem ersten Vorschlag hat sich an den Plänen noch einiges getan.

Das bietet der Neubau

So werden aus fünf nun doch nur vier Stockwerke. Denn für den Gemeinderat und die Schömberger war der Plan 2019 zu massiv und voluminös am vorgesehenen Standort in der Brunnenstraße. Außerdem bestand die Sorge, dass mit fünf Stockwerken der neue Kindergarten auf dem Nebengrundstück keine Sonne mehr abbekommt. Die Gefahr eines Schattenlochs habe man nun besiegt, wie Ulrich Schulze, Geschäftsführer des evangelischen Diakonissenvereins Siloah, erläuterte.

Im Erdgeschoss soll nicht nur eine mögliche ambulante Tagespflege eingerichtet werden; auch ein Café und weitere Aufenthaltsräume sind geplant. Zudem werden die Büros der Heimverwaltung sowie der Empfang dort ihren Platz haben.

Im ersten und zweiten Obergeschoss geht es dann ganz um die Pflege. Insgesamt 60 Plätze für eine stationäre Altenpflege soll es geben. Mit Aufenthaltsbereichen und Gemeinschaftsräumen wird auch Raum geboten, um zusammenzukommen.

Ein aktives Leben für die Bewohner

Denn das Altenpflegekonzept Siloahs sieht vor, nicht die Defizite der Bewohner, sondern ihre Fähigkeiten in den Vordergrund zu stellen. "Zum Beispiel durch gemeinsames Kochen wollen wir ein aktives Leben gestalten", erläutert Schulze. "Es soll nicht nur zu Spieleabenden eingeladen werden."

Im Dachgeschoss des Gebäudes entstehen dann noch zwölf bis 15 betreute Wohneinheiten. Die Penthouse-Wohnungen sind momentan mit jeweils zwei Zimmern geplant. Worauf natürlich geachtet werde, ist die Barrierefreiheit im Haus, meint der Geschäftsführer.

Das Personalproblem schon gelöst?

Mit der eigenen Kranken- und Altenpflegeschule und eigenem Bildungszentrum sei Siloah trotz des bestehenden Fachkräftemangels gut aufgestellt, erklärt Schulze im Gemeinderat. "Wir wollen auch das Pflegeheim Schömberg weitgehend mit eigenen Pflegekräften besetzen." Der Geschäftsführer sieht dem Bauende und der Inbetriebnahme deswegen mit Vorfreude entgegen.

Der evangelische Diakonissenverein Siloah

Neben dem bekannten Siloah St. Trupert Kinikum in Pforzheim betreibt der Diakonissenverein noch vier Pflegeheime mit insgesamt 429 Plätzen, 77 betreute Wohnungen, eine Kranken- und Altenpflegeschule, ein Bildungszentrum sowie medizinische Versorgungszentren und Kindertagesstätten.

Mit dem Schömberger Pflegeheim kommen nicht nur neue Pflegeplätze und Wohnungen dazu – der Diakonissenverein bereitet damit seinen Weg in den Nordschwarzwald. Außerdem werden neue Arbeitsplätze geschaffen – zusätzlich zu den etwa 600 Mitarbeitern des Vereins.