So könnte das Areal mit neuer Mehrzweckhalle (links) für Steinach aussehen. Foto: Kopf Architekten

Architekt stellt Machbarkeitsstudie vor. "Vision, Steinach eine neue Ortsmitte zu geben".

Steinach - Wie kann eine moderne Mehrzweckhalle für die Gemeinde Steinach aussehen? Mit dieser Frage hat sich Architekt Thomas Kopf im Auftrag der Verwaltung beschäftigt. Die Studie wurde am Montagabend im Gemeinderat vorgestellt.

Vorausgegangen ist diesem Unterfangen ein Beschluss aus nichtöffentlicher Sitzung, überhaupt einen Neubau der Halle ins Auge zu fassen. In der Frageviertelstunde äußerte eine Bürgerin darüber zumindest Verwunderung. Sie hätte sich mehr Öffentlichkeit im Prozess gewünscht. Ein anderer Bürger hinterfragte die Sinnhaftigkeit der Studie, da die Gemeinde wisse, dass er ein für den anvisierten Neubau nötiges Grundstück nicht verkaufen wolle.

Aber worum geht es überhaupt? Die Steinacher Turn- und Festhalle ist alt und marode. Allein die Sanitäranlagen müssen dringend erneuert werden, was aber eine umfassende Sanierung der gesamten Leitungen bedeuten würde, führte Kämmerin Petra Meister aus. Dazu kommt, dass die Grundfläche der Halle nicht gerade ideal ist – und das Turnfeld nicht normgerecht. Die bestehende Halle zu sanieren, würde laut Meister etwa drei Millionen Euro kosten. Während der Sanierungszeit müssten Vereine und Schule auf sie verzichten – dabei geht es um einen Zeitraum von etwa anderthalb Jahren. Gleiches gilt natürlich, wenn ein Ersatzneubau am derzeitigen Standort erfolgt.

"Es ist die Vision, Steinach eine neue Ortsmitte zu geben"

Thomas Kopf vom gleichnamigen Steinacher Architekturbüro betonte eingangs der Vorstellung, die Studie sei eine reine Vision, wie eine Halle aussehen könnte. Dinge wie Statik oder Grundwasserspiegel seien noch nicht berücksichtigt.

Grundsätzlich sollte eine neue Halle natürlich die Anforderungen aus dem Bereich Schul- und Vereinssport erfüllen, kulturellen Anforderungen entsprechen und für verschiedene Veranstaltungen geeignet sein. Kopfs Vision: Die Halle um ein Stockwerk "vergraben", damit das Bauwerk sich in die Umgebungsbebauung einfügt, und das Erdgeschoss größtenteils verglasen. Der Bau, der ein Normhallenmaß von 405 Quadratmetern erfüllen sollte, passt aber nicht auf die Bestandsfläche. Deswegen – und, wie Meister später erklärte, um den Bau im Rahmen des Landessanierungsprogramms förderfähig zu machen – schlug Kopf einen Neubau an anderer Stelle vor: Zwischen Rathaus und Schule, grob auf dem Gelände der Alten Post. Das habe aus seiner Sicht auch das Potenzial, das gesamte Areal – von der Schule über das Rathaus bis hin zum Pfarrgarten – zu strukturieren. "Es ist die Vision, Steinach eine neue Ortsmitte zu geben", sagte er.

Laut Petra Meister ist es nahezu unmöglich, Zuschüsse für eine Sanierung der Bestandshalle zu erhalten. Ein Neubau würde geschätzte fünf Millionen Euro kosten, wäre aber förderfähig.

Auf Nachfrage von Gemeinderat Gregor Uhl (FW) betonte Kopf, was genau möglich sei, sei Gegenstand weiterer Untersuchungen. Laut Meister soll der Bau "optimalerweise" 2023 bis 2024 erfolgen. Bei einer Enthaltung beschloss der Gemeinderat, den Neubau weiter zu verfolgen.

Derart früh im Verfahren lässt sich nicht viel über den zeitlichen Ablauf des Neubaus sagen. Grundsätzlich könnte laut Kopf zuerst die jetzige Schulverwaltung abgerissen werden, wodurch eine Containerlösung für diese nötig wird. Dann werden die Gebäude im Baufeld abgebrochen. Nach dem Bau der neuen Halle wird die alte abgerissen, dann erfolgt der Neubau des Sekretariats. Danach ergebe sich das Potenzial, auch den Schulhof neu zu gestalten.