Abschottung statt Willkommenskultur: Der politische Konsens beim Thema Migration hat sich im vergangenen Jahrzehnt radikal gewandelt. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Die Regierung schlägt einen neuen Kurs bei der Migration ein. Die Deutschen müssen sich eingestehen: Sie sind nicht so mitfühlend, wie sie glaubten, findet Rebekka Wiese.

Es ist bald zehn Jahre her, dass sich die Deutschen selbst neu kennenlernten – zumindest glaubten sie das damals für einige Zeit. Es war im Herbst 2015, als so viele Flüchtlinge ins Land kamen wie noch nie. Die Deutschen empfingen sie mit Jubel an Bahnhöfen, Zehntausende Freiwillige halfen, die Neuankömmlinge aufzunehmen, zu versorgen, ihnen die deutsche Sprache beizubringen. Es gab dafür ein Wort: Willkommenskultur.