Auf der Arche-Brücke zwischen Haslach und Fischerbach müssen die Fahrradfahrer sich derzeit eine Fahrbahn mit den Autos teilen. Auf der neuen Brücke soll es einen Radweg geben. Foto: Lübke

Die Kreisstraße zwischen Fischerbach und Haslach soll neu gebaut werden. Nun liegt eine Kostenkalkulation vor und der Fischerbacher Gemeinderat plädierte für eine Vereinbarung mit dem Kreis – ließ sich bei den Kosten aber eine Hintertür offen.

Fischerbach - Bei Gesamtkosten von rund elf Millionen Euro für die neue K 5357 liegt der Anteil für den Radweg bei 3,1 Millionen Euro. Die Kommunen Fischerbach und Haslach müssen von diesen Kosten aber nur 20 Prozent übernehmen, wie Bürgermeister Thomas Schneider in der Gemeinderatssitzung bekannt gab. Zudem hatte er eine weitere positive Nachricht: "Von den dann noch bleibenden 624 000 Euro übernimmt Haslach 60 Prozent, da wir mehr Aufwand im laufenden Betrieb der Brücke haben, da dies unser Weg sein wird. Dafür danke ich meinem Amtskollegen Philipp Saar."

Der Kreis übernehme 30 Prozent der Kosten und werde nun beim Land eine Förderung von 50 Prozent beantragen. "Voraussetzung für die Beantragung ist, dass wir heute den Weg für eine Vereinbarung mit dem Kreis frei machen", so Schneider. Es gebe zwar auch noch das Sonderprogramm "Stadt und Land", mit dem sich die Kostenanteile der Kommunen noch um 80 Prozent verringern könnten, doch dafür müsste die neue Kreisstraße bis Ende 2023 fertiggestellt werden. "Das ist nicht realistisch und daher können wir auf dieses Sonderprogramm nicht hoffen", so der Bürgermeister.

Patrik Keller (CDU) wollte wissen, ob die 50 Prozent Förderung vom Land auch sicher seien. "Wenn dem nicht so wäre, könnte sich der Kreis das Projekt gar nicht leisten", antwortete der Rathauschef. Über den Baubeginn konnte Schneider auf Nachfrage von Sybille Braun (FW) keine konkrete Auskunft geben. "Das ist ein laufendes Verfahren. Es geht noch darum, Flächenbesitzer zum Verkauf zu bewegen. Auch Gerichtsverhandlungen sind möglich."

Keller war der Passus der Vereinbarung, wonach der Kommunenanteil an den Kosten bei neuen Förderbedingungen automatisch angepasst werde, ein Dorn im Auge. "Das ist sehr vage und wir würden alle Änderungen ohne Mitspracherecht akzeptieren." Schneider ließ daraufhin den Beschlussvorschlag abändern. Mit dem Zusatz, dass bei einer Kostensteigerung von 20 Prozent, ein weiterer Beschluss des Fischerbacher Gremiums einzuholen ist, stimmte das Gremium mit sieben zu zwei Stimmen und einer Enthaltung für die Vereinbarung mit dem Kreis.

Die Kostenübernahme von 60 Prozent vom kommunalen Anteil, der auf Fischerbach und Haslach für die neue Straße entfällt, ist noch Thema im Haslacher Rat. Schneider gab sich optimistisch, dass dort zugestimmt werde.